Falsche Werte

Rekordstrafe für Hyundai wegen Verbrauchsangaben

Motor
09.11.2014 17:49
Wegen falscher Verbrauchsangaben muss Hyundai in den USA 100 Millionen Dollar Strafe zahlen - Rekord. Die US-Umweltschutzbehörde EPA hatte bei mehreren Pkw-Modellen die vom Hersteller genannten Werte im Labor überprüft und deutliche Differenzen festgestellt. Hochgerechnet betrafen die Abweichungen rund 1,2 Millionen Fahrzeuge der Konzernmarken Hyundai und Kia aus den Modelljahren 2012 und 2013.
(Bild: kmm)

Zusätzlich haben sich die Koreaner verpflichtet, 50 Millionen Dollar in die Verbesserung ihrer eigenen Verbrauchstest-Prozeduren zu investieren. Darüber hinaus muss der Konzern CO2-Zertifikate im Wert von mehr als 200 Millionen Dollar zurückgeben. Diese erhalten Autohersteller, wenn sie Autos mit geringeren Emissionen bauen als vom Gesetzgeber verlangt.

Die Strafe ist laut der EPA die höchste jemals unter dem Luftreinhalte-Gesetzt "Clean Air Act" verhängte. Die Behörde überprüft seit dem Jahr 2000 stichprobenartig die Verbrauchsangaben der Fahrzeughersteller und wendet dabei die auch für die Hersteller verbindlichen Verfahren an. Mittlerweile werden jährlich rund 15 Prozent der aktuellen Modelle einem Prüfstandtest unterzogen. Immer wieder werden dabei Falschangaben aufgedeckt. In der Regel sind die Folgen für die Hersteller aber nicht so massiv wie für Hyundai.

Hyundai nicht der einzige Übeltäter
Im laufenden Jahr hat es bislang drei Marken getroffen, darunter zwei deutsche. BMW-Tochter Mini musste daraufhin die Angaben für seinen dreitürigen Cooper korrigieren. Statt der versprochenen 34 Meilen kam der Kleinwagen mit einer Gallone Benzin (mpg) lediglich 33 Meilen weit. Umgerechnet in die in Europa übliche Größe Liter pro 100 Kilometer heißt das: Statt 6,9 flossen 7,1 Liter in die drei Zylinder. Künftig muss dieser Wert auf dem in den USA vorgeschriebenen Neuwagen-Label stehen.

Mercedes war zuletzt gezwungen, bei der Mittelklasselimousine C 300 4Matic Korrekturen vorzunehmen. Der zunächst vermeldete Wert von 23 mpg (10,2 l/100 km) musste auf 22 mpg (10,7 l/100 km) geändert werden. Besonders peinlich war die Nachprüfung aber zuletzt für Ford, die gleich bei fünf ihrer als Image-Booster geplanten Hybridmodelle korrigieren mussten. Unter anderem wurde der mit dem deutschen Mondeo verwandte Fusion Hybrid von 47 mpg (5 l/100 km) auf 42 mpg (5,6 l/100 km) heruntergestuft.

Nötig und möglich sind die nachträglichen Änderungen in den USA nur, weil dort – anders als in Europa – allein die Hersteller für die Ermittlung des Normverbrauches zuständig sind. Dabei geschehen offenbar immer wieder Fehler, so nimmt beispielsweise Hyundai genauso wie Ford in Anspruch, Werte für Luft- und Rollwiderstand versehentlich falsch berechnet zu haben.

In Deutschland werden die offiziellen NEFZ-Verbrauchswerte im Auftrag der Hersteller von staatlich zugelassenen, unabhängigen Instituten, etwa den TÜVs, ermittelt. Direkt von staatlicher Seite geprüft werden die im Rahmen des Typzulassungsverfahrens gewonnenen Ergebnisse im Anschluss jedoch nicht. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) testet aber stichprobenartig, ob bei der gesamten Typzulassung alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

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(Bild: kmm)



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