In den USA sieht sich der russische Antivirenspezialist Kaspersky seit Monaten dem Vorwurf aufgesetzt, mit seiner Software US-Behörden auszuspionieren und ein Naheverhältnis zum russischen Geheimdienst zu unterhalten. Nun zeigt sich allerdings: Die russischen Virenjäger wurden ihrerseits vom US-Geheimdienst CIA ausgenutzt. Dieser hatte bei Lauschangriffen die Kommunikation mit seinen Kommandoservern mit gefälschten Kaspersky-Zertifikaten verschleiert.
Zertifikate stammen offenbar von Symantec-Tochter
Die dafür nötigen gefälschten Zertifikate sollen von der Zertifikats-Tochter Thawte des US-Antivirenanbieters Symantec ("Norton Antivirus") stammen. Wie der Geheimdienst an die Zertifikate gekommen ist, ist noch nicht bekannt. Eugene Kaspersky, der Chef der russischen Virenjäger, hat bereits eine Untersuchung angekündigt, um dem Ursprung der Zertifikate zu klären.
Die Angelegenheit wirft ein neues Licht auf das Verhältnis der USA zu Kaspersky. Immerhin hatten in den letzten Monaten stets die Amerikaner das russische Unternehmen der Spionage beschuldigt und die Software aus Moskau aus sensiblen Einrichtungen verbannt. Kaspersky hatte daraufhin jegliche Verstrickungen mit dem russischen Geheimdienst dementiert - und dürfte nun selbst einigermaßen überrascht darüber sein, dass der eigene Name von US-Geheimdiensten zur Tarnung benutzt wird.
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