Es war ein Häftling!

Türkischer Straftäter raste Polizist (52) nieder

Österreich
23.09.2016 11:39

Für Entsetzen sorgt der Fall rund um einen 52 Jahre alten Polizisten in Wien, der am frühen Donnerstagabend von einem Biker niedergefahren und schwerst verletzt wurde. Mittlerweile dürfte klar sein, warum der Motorradfahrer mit der 170 PS starken Maschine vor der Polizei flüchtete und dabei keinerlei Rücksicht und sogar Opfer in Kauf nahm: Bei dem verdächtigen Türken handelt es sich um einen Häftling. Gegen den 29-Jährigen wird nun wegen Mordversuchs ermittelt.

Der Verdächtige befand sich am Freitag im Spital, er konnte von den Polizisten aber bereits befragt werden. "Er hat angegeben, davongefahren zu sein, weil er keinen Führerschein hat", sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Auch hatte der Mann ausgesagt, dass er den Polizisten nicht absichtlich niederfahren wollte. "Er sagte, er hätte nur einen schwarzen Mann gesehen, der sich ihm in den Weg gestellt hat und dass er ausweichen wollte", schilderte Hahslinger. Eine ausführliche Einvernahme mit dem 29-Jährigen, von dem zuerst angenommen wurde, er sei erst 16 Jahre, weil er mit dem Ausweis seines jüngeren Bruders unterwegs war, war noch ausständig.

Justizanstalt: "Mann galt nicht als Risikotäter"
Der 29-Jährige habe wegen Drogen- und Eigentumsdelikten - Gewalttaten waren nicht darunter - in der Justizanstalt Hirtenberg in Niederösterreich insgesamt rund sechs Jahre zu verbüßen gehabt und sei seit 2012 eingesessen, sagte Brigadier Alfred Steinacher, Leiter der Justizanstalt, am Freitagvormittag. Der Mann habe "nicht als Risikotäter" gegolten.

Weil er sich relativ gut benommen habe, sei der Strafvollzug für den 29-Jährigen, der in der Justizanstalt eine Tischlerlehre absolviert hatte, gelockert worden, hieß es weiter. So habe er auch am Donnerstag Ausgang gehabt - "von 22. September, 10 Uhr, bis zum 23. September, 10 Uhr, da sollte er wieder bei uns sein", präzisierte Steinacher. Doch es sollte anders kommen. "Wir wurden während der Nachtstunden von der Justizanstalt Josefstadt informiert, dass ein Insasse von uns bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde", berichtete der Brigadier weiter.

Weder Straßenzulassung für Bike noch Lenkberechtigung
Das verwendete Motorrad gehört einem Verwandten des Verdächtigen. Für das Bike gibt es jedoch keine Straßenzulassung, es wies lediglich beschriftete Pappdeckel als Kennzeichen auf. Auch besitzt der 29-Jährige keine Lenkberechtigung dafür. "Es gibt keinen Verdacht auf einen Diebstahl", erklärte Hahslinger.

Rasante Verfolgungsjagd mündete in Drama
Mittlerweile wurden auch Details rund um die Wahnsinnstat des Mannes bekannt. Wie berichtet, war der Motorradfahrer am Donnerstag im Bezirk Floridsdorf einer Polizeistreife davongerast, die den Mann aufhalten wollte. Nach einer kurzen, aber überaus rasanten Verfolgungsjagd - laut Informationen der "Krone" donnerte der Verdächtige mit rund 200 km/h über die Prager Straße - kam es in der Rußbergstraße an der Ecke Strebersdorfer Straße zum blutigen Drama.

Ein 52-jähriger Beamter wollte sich dem Flüchtenden in einer Tempo-30-Zone in den Weg stellen und ihn so zum Anhalten zwingen. Der Biker, der zu diesem Zeitpunkt immer noch mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h unterwegs gewesen sein soll, raste jedoch weiter auf den Uniformierten zu und stieß ihn nieder. Danach kam er selbst zu Sturz.

52-Jähriger ringt im Krankenhaus mit dem Tod
Der 52-Jährige wurde unter anderem mit massiven Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo ihm zudem ein Bein amputiert werden musste. Über Nacht habe sich sein Zustand offenbar weiter verschlechtert, erklärte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Freitagvormittag. Der Beamte ringe mit dem Tod.

Der Häftling hingegen befindet sich nach Angaben des Krankenanstaltenverbundes am Tag nach dem Unfall schon auf dem Weg der Besserung. Er sollte noch am Freitag das Krankenhaus verlassen können, hieß es.

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