Genuss-Stadt Brüssel

Kulinarische Sternstunden und Schokoträume

Reisen & Urlaub
18.02.2012 18:33
Die belgische Küche hat einen ausgezeichneten Ruf. 2012 bestätigt sie dies mit einer Reihe von Veranstaltungen rund ums Essen und Trinken. "Brusselicious" lautet aus diesem Grund auch das Motto in der EU-Metropole, bei dem sich wirklich alles um den puren Genuss dreht!

Auf wie viele verschiedene Arten kann man wohl die gemeine Kohlsprosse zubereiten? In Brüssel, das eine enge Verbundenheit mit diesem Gemüse für sich beansprucht, auf erstaunlich zahlreiche. Ob nun in der schicken Frühlingsrolle, mit raffinierter Krebsfleisch-Begleitung, mit Käse und Pasta oder als molekulares Schaum-Experiment, die "Brussels Sprouts", wie das leicht bittere Kohlgemüse hier heißt, kann erstaunlich viel.

Brüssel ist ja nicht nur die Hauptstadt Belgiens, sondern auch gleich die der gesamten EU und hat aus diesem Grund wohl immer noch den Ruf einer langweiligen, sehr bürokratischen Stadt. Was für ein Irrtum! Und heuer wird einem dieser besonders deutlich vor Augen geführt. Ganz Brüssel steht 2012 im Zeichen des Genusses. Unter dem Titel "Brusselicious" setzt die Stadt einen kulinarischen Schwerpunkt, der die zahlreichen Hauben- und Sterneköche ebenso in den Mittelpunkt rückt wie die fantasievollen, weltbekannten Chocolatiers oder die wunderbaren kleinen Delikatessengeschäfte mit ihrem reichhaltigen Angebot.

Und natürlich geht es auch um die regionalen Produkte, auf die man hier sehr stolz ist. Neben den oben erwähnten Kohlsprossen sind das die legendären Moules-frites (Miesmuscheln mit Pommes frites), das Bier, das hier in 800 bis 900 verschiedenen Sorten angeboten wird, der Chicorée, die köstlichen Waffeln und natürlich die unvergleichliche Schokolade.

Ein Chocolatier neben dem anderen
Die findet man rund um den Place du Sablon, wo sich ein Chocolatier an den nächsten reiht. Große Namen wie Godiva, Neuhaus, Leonidas, Wittamer und Marcolini sind hier mit gestylten Schoko-Boutiquen vertreten, in denen man ausgefallene Kreationen ebenso findet wie echte Klassiker. Daneben gibt es Außergewöhnliches wie Alex & Alex, wo Schoko mit Champagner – auch der ausgezeichneten belgischen Variante – kombiniert wird, oder Newcomer Patrick Roger, der eher eine Schoko-Galerie als einen Laden führt.

Im Zentrum, rund um die eindrucksvolle Grand-Place mit dem prächtigen Rathaus und seinen Zunfthäusern aus dem 17. Jahrhundert, finden sich in schönen alten Läden die traditionellen Spekulatius-Kunstwerke (etwa bei Dandoy), feinste Käse aus der Region oder exquisite Fischhäppchen. Dazwischen warten Tee-Salons, Bäckereien, Cafés und an jeder Ecke erstklassige Restaurants auf Besucher.

Belgier sind Genussmenschen
Die Restaurant-Dichte in Brüssel zeigt den Belgier als Genussmenschen. Sie überrascht ebenso wie der allgegenwärtige Jugendstil. Josef Hoffmanns berühmtes Palais Stoclet ist nur ein Beispiel für die Dominanz dieser Architekturepoche. Viele Überbleibsel aus dem Fin de Siècle findet man auch in den interessanten Antiquitäten-Geschäften im Marollenviertel. Hier steht jeden Sonntag auch ein großer Flohmarkt auf dem Programm, die Läden haben geöffnet.

Natürlich gibt es auch exzellente Lokale, in denen man von Hausmannskost bis zu feinsten Teespezialitäten mit ausgezeichneten Kuchen und Torten (besuchen sollte man das "L'Atelier en ville") alles bekommt. Ein Tipp ist das pittoreske "Restobieres", in dem Alain Fayt traditionelle belgische Küche (auch die Nachspeisen) mit Bier zubereitet.

Seinen Genuss-Schwerpunkt "Brusselicious" feiert Brüssel mit unterschiedlichen Veranstaltungen. Ab März wird es eine kulinarische "Tram-Experience" – ein Gourmet-Dinner in einer speziell ausgestatteten Straßenbahn – geben. Gleich sechs verschiedene belgische Zwei-Sterne-Köche sind abwechselnd für die Menüs verantwortlich, darunter so klingende Namen wie Lionel Rigolet, der in Brüssel das "Comme chez Soi" betreibt, Pascal Devalkeneer, Bart De Pooter oder Denis Roberti. Ab Ende März zieren auch von verschiedenen Künstlern gestaltete überdimensionale Skulpturen der typischen Brüsseler Spezialitäten die Straßen.

Von Weinwoche bis Pommesbuden-Fest
Esskultur wird in den Museen eine Rolle spielen, eigene Themen-Menüs sind geplant, wie auch kulinarische Stadtführungen, dazu gibt es mehrere kulinarische Festivals wie eine Weinwoche im Juni, eine Schokoladenwoche und sogar ein Pommesbuden-Fest (beides im November). Als ganz besonderer Höhepunkt steht der prestigeträchtige "Bocuse d'Or Europe" von 20. bis 21. März auf dem Programm – ein europaweiter Wettbewerb der Spitzenköche. Das charmante, vielseitige Brüssel ist immer eine Reise wert, wer erstklassiges Essen und anspruchsvolle Getränke liebt und/oder ein ausgewiesenes Schleckermäulchen ist, sollte in jedem Fall noch heuer buchen.

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