Helfer im Großeinsatz

Zug-Crash bei Wien: Fahrgäste aus Waggons befreit

Österreich
22.12.2017 22:57

Zwei mit Dutzenden Fahrgästen besetzte Personenzüge sind am späten Freitagnachmittag in Kritzendorf nahe Wien mit voller Wucht zusammengestoßen. Vier Passagiere wurden bei dem dramatischen Vorfall mittelschwer, acht weitere leicht verletzt. Mehrere Personen mussten aus den umgestürzten Waggons befreit werden. Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand im Einsatz. Auch ein Krisenstab wurde eingerichtet. Ein Opfer musste von "Christophorus 2" ins Spital geflogen werden. Ein missglücktes Überholmanöver könnte das Drama ausgelöst haben.

Zu dem Zusammenstoß kam es gegen 18 Uhr offenbar im Bereich des Bahnhofs Kritzendorf. Die beiden Garnituren - laut ÖBB eine REX- und eine S-Bahn-Garnitur - waren in dieselbe Richtung unterwegs und kollidierten seitlich. Zwei Waggons stürzten daraufhin um, ein weiterer habe sich zur Seite geneigt, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Mehrere Fahrgäste in umgestürzten Waggons eingeschlossen
Passagiere seien zunächst auch in umgestürzten Waggons eingeschlossen, aber nicht eingeklemmt gewesen, so Resperger weiter. Die Feuerwehr befreite die Fahrgäste aus ihrer dramatischen Lage. Zahlreiche Helfer der Rettung, etwa vom Roten Kreuz sowie von den Johannitern, wurden zum Ort des Geschehens beordert und standen im Einsatz. An Blessuren nannte Resperger etwa Kopfwunden.

"Christophorus 2" flog eine schwerer verletzte Person ins AKH Wien. Weitere Opfer wurden laut Sonja Kellner ins UKH Meidling nach Wien sowie in die Landeskliniken Klosterneuburg, Tulln und Korneuburg transportiert. 30 bis 50 Fahrgäste seien unverletzt geblieben. Gegen 19.30 Uhr waren sämtliche Insassen aus den Zügen befreit und wurden versorgt.

Das Rote Kreuz bot Kellner zufolge neun Notärzte (inklusive dem Mediziner an Bord von "C 2"), 21 Rettungsfahrzeuge und 60 Sanitäter auf. Laut Resperger standen drei Feuerwehren mit 70 Mann im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber wurde nach Kritzendorf beordert.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die in Klosterneuburg wohnt, machte sich noch in den Abendstunden ein Bild der Lage.

Wegen des Unfalls dürfte die Zugstrecke zwischen Klosterneuburg und St. Andrä-Wördern ein bis zwei Tage gesperrt bleiben. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wurde bereits eingerichtet, hieß es seitens der ÖBB. Diese wiesen am Abend darauf hin, dass 90 Minuten mehr Reisezeit einzuplanen sei.

"Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist, nicht in einem technischen Gebrechen. Aber das wird in den nächsten Tagen noch verifiziert", sagte Verkehrsminister Norbert Hofer am Abend. Er dankte den Einsatzkräften. "Wir sind alle heilfroh, dass es offenbar keine Todesopfer bei dem Unglück gegeben hat."

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