Meisterzeichner Bruno Haberzettl weist auf die Namensgleichheit von Ken, der amerikanischen Spielzeugpuppe, und dem gottesfürchtigen US-Millionär Ken Ham hin. Letzterer hat in den Wäldern von Nord-Kentucky, tausend Kilometer vom Meer entfernt, einen riesigen Schiffsrumpf aus Tannenholz errichten lassen: 7 Stockwerke hoch und 152 Meter lang. In der 100 Millionen Euro teuren Arche Noah führt Ham den Besuchern per Videos die Frevel der Menschheit vor Augen. Zur Erinnerung: Im ersten Buch Mose heißt es, Gott schickte vor 4000 Jahren die Sintflut und sprach zu Noah: „Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus!“ Nun stünde aufgrund des moralischen Verfalls, so Ham, die Welt unmittelbar vor dem Untergang. In Brunos Darstellung wurde das Ungetüm schon zu Wasser gebracht. Das Mattel-Traumpaar geht an Bord. Barbies Gepäck ist großzügig bemessen. Nicht zu sehen: Die Verliebten mussten vorher noch schnell kirchlich heiraten, denn ein Leben in wilder Ehe lehnt der Arche-Errichter ab. Gleichgeschlechtliche Liebe wiederum ist für den selbst ernannten Retter Ham überhaupt ein rotes Tuch. Somit wird Mitgliedern der LGBTQIA-Gemeinde die Einschiffung verwehrt. Sie müssen auf dem bereits brennenden Land zurückbleiben, haben aber die Möglichkeit, noch schnell ein paar Regenbogenparaden zu veranstalten.