Minister Christoph Wiederkehr trägt ein schweres Erbe. Sein fünfjähriges Wirken als Bildungsstadtrat hat Wiens öffentlichem Schulwesen keine Verbesserungen gebracht. Das darf nicht verwundern, denn Neos-Funktionäre kommen durchwegs aus heilen Schulwelten. Wiederkehr etwa besuchte ein katholisches Privatgymnasium. Dort sprechen alle Deutsch, dort gibt es weder einen Hunger-Kollaps im Ramadan noch Burkinis im Schwimmunterricht. Sprösslinge von mir bekannten Neos-Wählern besuchen mehrheitlich Privatschulen. So ermöglichen diese Eltern ihrem Nachwuchs eine normale Sprachentwicklung, welche in öffentlichen Schulen mit hohem Ausländeranteil nicht garantiert werden kann. Einen Funktionär dieser Partei für die Verbesserung des staatlichen Schulwesens zu berufen, ist Widerspruch in sich. Das kommt so rüber, wie wenn die ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) einen Privatklinik-Manager mit der Rettung des maroden Kassenwesens betraut.