Ich habe das gesetzliche Pensionsalter erreicht. Da ich immer gearbeitet habe, geht es mir gut. Auch gesundheitlich stehe ich wirklich gut da, bin nicht übergewichtig, brauche keine Medikamente, rauche und trinke nicht, mache regelmäßig Sport. Und ich habe richtig gute Gene. In meiner Familie wird man ohne schwere Krankheiten sehr alt. Trotzdem frage ich mich von Tag zu Tag mehr, ob ich das in einer Welt wie dieser überhaupt noch will. Es ist nicht mehr meine Welt. Abgesehen von der Pandemie (hat es immer wieder gegeben), den Kriegen und Unruhen um uns herum (hat es auch immer schon gegeben), kommt jetzt die Klimakatastrophe dazu (sie ist schon lange da, und keiner tut was dagegen). Die Unfähigkeit sämtlicher Regierungen, auch nur ansatzweise Lösungen zu finden, der totale Zusammenbruch jeglicher Sozial- und Gesundheitssysteme, und nun arbeitet man ernsthaft daran, uns unsere persönliche Freiheit zu entziehen. Man darf nicht mehr sagen, was man denkt, und schon gar nicht, wenn es politisch nicht korrekt ist. Das schwachsinnige Gendern schwebt durch den medialen Alltag, und Wörter, mit denen wir groß geworden sind, sind böse, böse, böse. Ich hatte als kleines Mädchen eine Negerpuppe und habe sie über alles geliebt. Für mich ist Neger, Mohr, was auch immer kein Schimpfwort oder eine Diskriminierung für irgendwen. Ich werde weiterhin mit Udo Jürgens den Originaltext mitsingen, genauso, wie ich weiterhin Indianer sagen werde oder Zigeuner oder Nikolaus oder was auch immer. So lange, bis man dafür bestraft wird. Aber dann habe ich auf dieser Welt nichts mehr verloren.