Den etwas aggressiven Leserbrief von Frau Uller aus Semriach möchte ich so nicht stehen lassen. Es arbeiten nämlich sehr viele Mütter nicht freiwillig Teilzeit, die irgendwann dann für sie in Altersarmut mit Ausgleichszulage endet. Auch sollte mittlerweile bekannt sein, dass 40 bis 50% der Ehen geschieden werden und eine solche daher keine Versorgungssicherheit auf Lebenszeit bedeutet. Wann hört sich eigentlich endlich diese Diskussion um berufstätige Mütter auf, die Väter werden eigentlich nie in die Pflicht genommen? Auch das Pensionssplitting, bei dem die Väter mit den nicht berufstätigen Müttern für eine gewisse Zeit den Pensionsbeitrag teilen können, funktioniert in Österreich auf freiwilliger Basis überhaupt nicht. Es ist einmal an der Zeit, nicht alle Frauen über einen Kamm zu scheren, wir leben im 21. Jahrhundert, da sollte es doch möglich sein, berufliche Interessen und Kinderwunsch unter einen Hut zu bringen, ohne gleich als Rabenmutter zu gelten, wenn man den Nachwuchs nicht rund um die Uhr selbst betreut. Jede Frau sollte dies mit ihrem Partner selbst entscheiden, dazu gehört aber nun einmal die Wahlmöglichkeit mit entsprechenden Kinderbetreuungsangeboten, und zwar flächendeckend, auch auf dem Land.