Schon viele Ex-Politiker haben erst nach ihren Jahren als Volksvertreter beruflich so richtig in der Privatwirtschaft durchgestartet! Denn diese Zeit haben sie mit dem Knüpfen wichtiger Kontakte geschickt für sich nützen können; warum auch nicht: Wenn sich eine Türe schließt, sollte sich dafür möglichst schnell eine andere öffnen! Bei Sebastian Kurz ist es nicht anders, und sein neuer Job im Silicon Valley scheint wirklich attraktiv zu sein. Was mich dabei irgendwie schon sehr amüsiert, das ist folgender Sachverhalt: Was haben seine politischen Gegner am meisten an ihm kritisiert? Es waren dies seine Jugend und vor allem der fehlende Studienabschluss! Was kann aus jemandem schon werden, wenn er nicht in einem akademischen Fach „seinen Doktor“ machen konnte? Oder über einen Titel verfügt, mit dem man in jedem Kaffeehaus vom Ober angesprochen wird. Nur dann gilt man hierzulande wirklich als „arriviert“! All das scheint aber den Vorstand jenes US-Unternehmens, welches sich die Dienste unseres Ex-Kanzlers sicherte, herzlich wenig zu kümmern. Er hat ihm einen gewiss finanziell hoch dotierten Posten angeboten, weil auch dessen Funktion vermutlich überaus verantwortungsvoll ist. Wofür auch der große Radius seines internationalen Einsatzgebietes spricht. Und „Flugschämen“, wie von Frau Thunberg gefordert, darf man von ihm dabei wohl kaum erwarten! Denn was im Leben oft mehr zählt als alle akademischen und sonstigen Titel zusammen, besteht darin: Man muss über eine bestimmte Fähigkeit verfügen, die von anderen dringend gesucht wird und über die nicht jeder verfügt. Bei Kurz könnte es die Rolle als verbindlicher Geschäftsvermittler sein, der mit seiner ruhigen Art überall Vertrauen schafft. Und hoffentlich wird er dabei auch aus seinen Fehlern lernen, was die Auswahl seiner künftigen Mitarbeiter betrifft. Derartige Fehlgriffe kann er sich nämlich ab nun nicht mehr leisten.