Historische Wahlschlappe

Mit dieser Niederlage hat der sichtlich betroffene Langzeit-Bürgermeister Siegfried Nagl wohl nicht gerechnet, als er vorzeitige Wahlen ausrief. Sein spontaner Rücktritt war daher eine logische Konsequenz. Nun wird man analysieren, wie es zu dem desaströsen Persönlichkeitswahlergebnis und dem Höhenflug der KPÖ gekommen ist. Zum einen ist das wohl ein Spiegelbild der unzufriedenen Grazer Bevölkerung, und zum anderen hat die KPÖ-Chefin Elke Kahr mit ihren Zuwendungen und mit der Politik für die sogenannten kleinen Leute eine potente Wählerschaft angesprochen. Kahr hat also bei jenen gepunktet, denen es nicht so gut geht, und bei jenen, die Sozialhilfe beziehen. Wenig hilfreich bei den Grazern war Nagls Aussage, dass er stolz sei, dass es in Graz 156 Sprachen gibt. Denn es ist nicht wegzuleugnen, dass eine ungezügelte Zuwanderung Probleme bringt. Zudem ist durch die globalen gesellschaftlichen Veränderungen ein Linksruck in der Bevölkerung erkennbar. Als neue Bürgermeisterin der Stadt Graz wird Elke Kahr daran gemessen werden, ob sie ihre Wahlversprechen auch umsetzen kann, welche sie aus der Opposition heraus gemacht hat.