Auf der Rückseite der „Strahlenden Informationen“, herausgegeben von der Ärztekammer Wien, befindet sich ein wichtiger Tipp: Handys raus aus dem Wartezimmer! Es strahlt und stört! Diese Empfehlung dürfte den wenigsten bekannt sein, und sie wird deshalb überhaupt nicht eingehalten. Ich empfinde es als eine Zumutung, dass gerade in Ordinationen, in Rehabilitationseinrichtungen oder im Krankenhaus – immerhin handelt es sich hier um äußerst sensible Zonen – kein Handyverbot herrscht. Hier sitzen im Normalfall (chronisch) kranke Menschen, Kinder, Schwangere, frisch Operierte und andere Risikogruppen. Aber es kommt noch dicker: Neuerdings gibt es als Draufgabe noch freies WLAN, um ja dem „Vergnügen“ keinen Abbruch zu tun. Nach jahrzehntelangem Kampf haben wir es endlich geschafft, den Tabakqualm aus öffentlichen Gebäuden zu verbannen, die Risiken des Passivrauchens zu erkennen und zu minimieren; prompt wütet die nächste Pandemie und greift ungezügelt um sich. Gerade in Zeiten einer Infektionskrankheit brauchen die Menschen ein gesundes Immunsystem. Wie kann dies gelingen, wenn man Tag für Tag und lückenlos einer potenziell gesundheitsgefährdenden Strahlung ausgesetzt ist? Mein Appell gilt den Ärzten: Bitte erteilen Sie ein Handyverbot in Ihren Ordinationen, wie gesagt, es strahlt und stört! Und es ist ganz einfach unverantwortlich – gerade beim Arzt!
Daniela Pichler, Hintersee
Erschienen am Do, 1.10.2020
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