Korrupte Ehefrau?

Italiens Justizminister Mastella ist zurückgetreten

Ausland
16.01.2008 13:22
Der italienische Justizminister Clemente Mastella ist zurückgetreten. Er reichte am Mittwoch seine Demission aus Protest gegen den Haftbefehl, den die Justizbehörden gegen seine Frau Sandra Lonardo Mastella erlassen haben, ein. Sandra Mastella, Ratspräsidentin der süditalienischen Region Kampanien, wird aktive Korruption vorgeworfen.

Sie soll Schmiergelder von dem Generaldirektor des Krankenhauses der süditalienischen Stadt Caserta gefordert haben. Die Frau wurde unter Hausarrest gestellt. „Ich trete zurück, weil ich zwischen der Liebe für meine Familie und der Macht meine Familie wähle“, sagte Mastella, Chef der christdemokratischen Splitterpartei Udeur. Er bezeichnete sich als Opfer einer Verfolgungskampagne vonseiten der Justizbehörden.

Immer wieder Vorwürfe gegen Mastella
Das Ehepaar Mastella sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Gegen den Justizminister waren in den vergangenen Monaten Ermittlungen im Zusammenhang mit einer „Geheimloge“ eingeleitet worden, die sich an Hilfsprogrammen der Europäischen Union bereichert haben soll. Die Untersuchung sorgte für heftige Polemik. Mastella hatte sich damals geweigert zurückzutreten.

Prodi überlegt Ablehnung des Rücktritts
Der italienische Regierungschef Romano Prodi hat sich unterdessen am Mittwoch mit seinem Justizminister Clemente Mastella solidarisch erklärt. Prodi beobachte mit Spannung die Entwicklung der Untersuchung gegen Mastellas Ehefrau Sandra Lonardo Mastella, sei aber geneigt, die Demission Mastellas abzulehnen, verlauteten Regierungskreise.

Wegen seiner häufigen Parteiwechsel und einer umstrittenen Amnestie, die er 2006 über die Bühne gebracht hatte, zählt Mastella zu den unpopulärsten Ministern der Regierung Prodi.

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