NÖ-Wahl 2008

Rosenkranz ist FPÖ-Spitzenkandidatin

Österreich
12.01.2008 19:11
Die "Doppel-Kür" von Barbara Rosenkranz beim Landesparteitag der niederösterreichischen Freiheitlichen am Samstag in Wieselburg ist erwartungsgemäß über die Bühne gegangen. Die Abgeordnete wurde einstimmig (per Delegiertenkarte) zur Spitzenkandidatin für die NÖ-Wahl am 9. März bestellt und mit 98,2 Prozent (274 von 279 Stimmen in geheimer Wahl) als Landesparteiobfrau bestätigt.

Bundesparteichef Heinz Christian Strache betonte in Wieselburg, dass er sogar "prozentuelle Zweistelligkeit" der FPÖ in Niederösterreich für möglich halte. 2003 waren die Freiheitlichen auf 4,5 Prozent "abgestürzt". Der Parteitag werde der "Ausgang für eine erfolgreiche Wahlbewegung" sein, zeigte sich Rosenkranz zuversichtlich. Im Mittelpunkt ihrer Kritik im Hinblick auf den 9. März stand Landeshauptmann Erwin Pröll (V). "Er spricht anders, als er handelt."

Die FPÖ lasse sich "nicht blenden" und wolle "eine ehrliche und neue Politik, wo die Österreicher - es ist unser Land - im Mittelpunkt stehen", betonte Rosenkranz. Die Freiheitlichen wollten "stärker werden", die absolute Mehrheit der ÖVP stelle sie nicht in Frage. "Wir sind realistisch." Rosenkranz warf der ÖVP und Pröll vor, "keine ehrliche Politik" zu betreiben. Die Volkspartei verbreite ein "Wohlfühlszenario", während es etwa in Traiskirchen "drunter und drüber" gehe. Diese "von ihm mitgetragene Entwicklung" wolle der Landeshauptmann "mit starken Sprüchen" bis zum 9. März "vertuschen".

„Das erste positive blaue Wunder in Graz“
Graz werde das "erste positive blaue Wunder" des Jahres 2008 sein, Niederösterreich das zweite, strahlte Strache großen Optimismus aus. Er erinnerte die Delegierten an die "neue Stärke" der FPÖ, auf die er "stolz" sei und verwies auf Umfragen, in denen die Partei mit 15 Prozent ausgewiesen sei. Die Freiheitlichen seien wieder zu einer "steigenden Aktie" geworden. "Wir dürfen uns nicht beirren lassen", so Strache. Die FPÖ als "Gemeinschaft, wo man sich auf den anderen verlassen können muss", dürfe aber auch keine "Holzwürmer" mehr wie in der Vergangenheit in ihrem Haus zulassen.

„Rettung des christlichen Abendlandes“
Strache betonte, dass die FPÖ die "Rettung des christlich europäischen Abendlandes sicherstellen" und die "Menschen und europäischen Völker in den Mittelpunkt stellen" wolle. "Wir dürfen und wollen nicht zulassen, dass uns alles genommen wird, auf das wir Wert legen." Die Österreicher wollten sich ihre Heimat nicht zerstören lassen. Es brauche daher eine "starke freiheitliche Kraft" in der Republik wie im Land NÖ. "Unser Aufstieg wird der Abstieg der 'Systemparteien' sein", so der FPÖ-Chef.

Kritik übte Strache an der Schengen-Erweiterung, die Massenillegalität möglich gemacht habe. Und Armut, die bereits bestehe, dürfe nicht auch noch durch Masseneinwanderung importiert werden.

Er sei auch überzeugt, dass es "keine Politikverdrossenheit, sondern eine Politikerverdrossenheit" gebe, so Strache. Landeshauptmann Erwin Pröll (V), den der FPÖ-Chef als "Maulheld" bezeichnete, sei ein Beispiel dafür. Pröll glaube, die Menschen kurz vor der Landtagswahl täuschen zu können.

"Großmaul statt Charakter“
Von der FPÖ sei fünf Jahre lang nichts außer Streit und Skandalen zu hören und sehen gewesen, kommentierte Gerhard Karner, Landesgeschäftsführer der Volkspartei NÖ, den Parteitag in Wieselburg. Rosenkranz sei mittendrin gewesen und darüber hinaus von Strache wegen ihrer Nähe zu Ewald Stadler "vom Bund abgeschoben und zur Kandidatur in Niederösterreich gezwungen" worden. Zum FPÖ-Chef merkte Karner an: "Großmaul statt Charakter."

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