Vor Russland-Wahl

Oppositionsführer Kasparow weiter in Haft

Ausland
27.11.2007 10:55
Wenige Tage vor den Parlamentswahlen in Russland muss der regierungskritische Oppositionsführer Garry Kasparow weiterhin in Haft bleiben. Ein Moskauer Gericht habe einen Einspruch des früheren Schachweltmeisters zurückgewiesen und seine fünftägige Gefängnisstrafe bestätigt, sagte eine Parteikollegin Kasparows am Montag. Kasparow und zahlreiche Oppositionelle waren am Wochenende während eine Kundgebung gegen Russlands Präsident Wladimir Putin festgenommen worden. US-Präsident George W. Bush zeigte sich indes über die Festnahmen "zutiefst besorgt".

Ein Gericht verurteilte Kasparow wegen der Organisation illegaler Proteste zu fünf Tagen Haft. Die Festnahmen und das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten wurden von den USA, der Europäischen Union und mehreren europäischen Regierungen kritisiert.

US-Präsident Bush "zutiefst besorgt"
US-Präsident George W. Bush hat sich "zutiefst besorgt" über die Unterdrückung der Oppositionsbewegung in Russland gezeigt und die Freilassung der Inhaftierten gefordert. Bush erklärte am Montag in Washington, er sei "zutiefst besorgt über die Festnahme von zahlreichen Menschenrechtsaktivisten und politischen Führern", die an den "friedlichen Protesten" in Moskau und anderen russischen Städten teilgenommen hätten. Besonders beunruhigend sei die Anwendung von Gewalt gegen friedliche Demonstranten und Journalisten.

Bush sagte, er hoffe, dass Russland im Hinblick auf die Freiheitsrechte seinen internationalen Verpflichtungen nachkomme. Dazu gehörten Untersuchungen über mutmaßliche Misshandlungen und die Freilassung der verbliebenen Inhaftierten.

Beschwerde von Kasparow-Anwältin abgewiesen
Die russische Justiz wies unterdessen eine Beschwerde gegen die Festnahme und Verurteilung von Kasparow ab. Seine Anwältin Olga Michailowa sagte am Montag im Radiosender Moskauer Echo, die Richter hätten alle Einwände zurückgewiesen mit der Begründung, es gebe ausreichend Beweise für die Schuld Kasparows. Das Gericht habe es abgelehnt, die von der Anklage und der Verteidigung vorgebrachten Zeugen zu befragen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele