Illegaler Großmarkt

Handel mit “Mogel-Medikamenten” außer Kontrolle

Österreich
22.11.2007 12:05
Internationale Produktpiraterie gehört seit einigen Jahren zu den "Wachstumsmärkten" schlechthin. Besonders beliebt sind dabei gefälschte Medikamente. Auch in Österreich ist der Handel mit nachgemachten Arzneien explosionsartig angestiegen: Wurden 2005 noch 55 Fälle registriert, waren es 2007 bereits 786. Die Anzahl der dabei umgeschlagenen Medikamente hat sich laut Finanzminister Wilhelm Molterer verdreitausendfacht!

Molterer bezeichnete die Produktpiraterie als "illegalen Großmarkt" der Organisierten Kriminalität. Eine besonders dramatische Entwicklung nehme dabei der Medikamentensektor ein. Nicht nur in Österreich, auch innerhalb der EU haben sich die Fälle, bei denen gefälschte Arzneimittel gemeldet wurden, vervielfacht. Das Internet gilt als Hauptumschlagplatz, wo Millionenumsätze gemacht werden und immer wieder Konsumenten in die Falle tappen.

Arzneien können sogar tödlich sein
Gesundheitsministerin und Medizinerin Andrea Kdolsky warnte die Verbraucher vor dem Gebrauch von Arzneien, die außerhalb von Apotheken, Ambulanzen und Spitälern erworben wurden. Gefälschte Medikamente stammen oft aus Ländern der Dritten Welt, sind meist falsch dosiert und verunreinigt. Diese Arzneien können sogar tödliche Substanzen enthalten. Dennoch wird mit solcherlei Produkten jede Menge Geld verdient: Im Moment beträgt der weltweite Jahresumsatz mit gefälschten Präparaten rund 30 Milliarden Euro, bis 2010 soll sich diese Zahl verdoppelt haben.

"Brauchen europäische Antworten"
Nur intensive Zusammenarbeit der Behörden, laufende Schulungen und die neueste Software sowie Vernetzung und permanenter Informationsaustausch könnten dieses Problem eindämmen, betonte Molterer: "Dabei brauchen wir aber europäische Antworten", die Aktivitäten eines einzelnen Landes seien nicht wirkungsvoll. Der Finanzminister appellierte an die Konsumenten: "Zuerst schauen und dann kaufen". Neben der wirtschaftlichen Situation und der Reputation der Pharmaunternehmen stehe vor allem die Gesundheit der Verbraucher auf dem Spiel.


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