Freiwillig geschockt

Blocher hat sich tasern lassen

Ausland
13.11.2007 09:21
Davon hätten viele Schweizer wohl gern ein Video: Der erzkonservative Polizei- und Justizminister der Eidgenossen, Christoph Blocher, hat sich mit der Elektroschockpistole "Taser" beschießen lassen, um die Wirkung am eigenen Leib zu erfahren. Den Selbstversuch hat er unbeschadet überstanden. Blocher wollte "wissen, wovon ich rede".

Publik gemacht hat den ungewöhnlichen Test der Kommandant der Kantonspolizei Luzern, Beat Hensler, im Schweizer Fernsehen. Blocher habe ihm einmal bei einem Mittagessen die Vorzüge des Geräts erklärt und habe dabei gesagt, er habe dieses selber an sich schon ausprobieren lassen.

"Er hat sich also mit einem Taser beschießen lassen, und er hat es offensichtlich überstanden", sagte Hensler in der Sendung "10 vor 10". Blocher wollte im Zusammenhang mit einem neuen Polizeigesetz ("Zwangsanwendungsgesetz") wissen, wovon er spreche.

Schweizer Tauziehen um Taser
Anfang Oktober hatte der Schweizer Nationalrat bei der Verabschiedung des Gesetzes entschieden, auch Elektroschockpistolen zuzulassen. Der Ständerat (Kantonalvertretung) wird sich noch dazu äußern; seine Kommission (Ausschuss) ist gegen Taser. Auch die Bundesregierung hat sich bisher in ihrer Botschaft gegen die Taser ausgesprochen, aber nicht Blocher. Der Taser steht derzeit in der Schweiz nur speziellen Polizeieinheiten zur Verfügung.

Blocher gehört zu den schärfsten EU-Kritikern in der Schweiz und hat bei den letzten Wahlen einen aggressiven und ausländerfeindlichen Wahlkampf gefahren, der ihm im deutschsprachigen Raum Kritik einbrachte. Mit der von ihm ins Leben gerufenen "Aktion für eine Unabhängige und Neutrale Schweiz" plant der SVP-Politiker mehrere Volksinitiativen, um die Neutralität vor der "Aushöhlung" zu bewahren.

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