In Ausbildung

Mehr Geld für Polizeischüler und Wachebeamte

Österreich
14.11.2017 08:02

Mehr Geld gibt es ab dem 1. Dezember für Polizeischüler sowie Justizwachebeamte in Ausbildung. Beamten-Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) gibt dazu eine neue "Sondervertragsrichtlinie" heraus, mit der die Gehälter angehoben werden. Duzdar will damit mehr Menschen für diese Jobs begeistern, um so die Planstellen besetzen zu können. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) begrüßt die Maßnahme.

Derzeit bekommen Polizeischüler im ersten Jahr 1255 Euro und im zweiten Jahr durchschnittlich 1658 Euro brutto pro Monat. Durch die Änderung der Richtlinie werden die Bezüge um 340 Euro pro Monat angehoben. Dieselbe Maßnahme gibt es parallel auch bei der Justizwache. Während der einjährigen Grundausbildung werden hier die Bezüge von derzeit 1255 auf ebenfalls rund 2000 Euro inklusive Zulagen erhöht.

Insgesamt zehn Millionen Euro an Kosten
Das betrifft rund 2000 Aspiranten bei der Polizei und etwa 110 Neuaufnahmen pro Jahr bei der Justizwache. Die Kosten belaufen sich auf rund 9,5 Millionen Euro bei der Polizei und auf zusätzlich rund 500.000 Euro bei der Justizwache - insgesamt damit auf etwa zehn Millionen Euro.

In einer Stellungnahme erklärte Duzdar, dass es unter Schwarz-Blau zu einem massiven Abbau bei der Polizei gekommen sei und auch die Gehälter für die Polizeischüler gesenkt worden seien. "Jetzt fehlen beim Polizeidienst Kräfte, die wir dringend benötigen. Obwohl in den vergangenen Jahren viele neue Planstellen geschaffen wurden, haben wir zu wenige Polizisten auf der Straße. Um die verfügbaren Planstellen auch tatsächlich zu besetzen, braucht es eine gezielte und qualitativ hochwertige Ausbildung unserer Exekutive."

Derzeitiges Gehalt für Personen mit Familie zu wenig
Auch weil die Bezahlung während der Ausbildung derzeit eher niedrig sei, würden sich Menschen ab Mitte 20 deutlich weniger für den Polizeidienst bewerben. "Für jemanden, der eine Familie zu ernähren hat, eine Wohnung oder ein Haus zu bezahlen hat, ist es nicht möglich, zwei Jahre für ein solch geringes Gehalt zu arbeiten, und daher ist es schwierig, etwas ältere Interessenten zu finden. Bei meinen Besuchen in den Polizeiinspektionen haben mir die Kolleginnen und Kollegen sehr oft von diesem Problem erzählt", berichtete Duzdar.

"Polizisten nehmen bereits während der Ausbildungszeit an schwierigen Einsätzen teil und machen eine verantwortungsvolle Arbeit, die auch abgegolten werden soll." Daher habe sie beschlossen, die Gehälter der Polizeischüler anzuheben, erläuterte die Staatssekretärin - "einerseits, um die Motivation für Bewerbungen bei der Polizei insgesamt zu heben, vor allem aber auch, um die Durchmischung verschiedener Altersgruppen im Dienst zu verstärken".

Sobotka: "Umsetzung wäre wesentlich früher möglich gewesen"
Innenminister Sobotka begrüßt den Schritt, "auch wenn eine Umsetzung seitens der Beamten-Staatssekretärin wesentlich früher möglich gewesen wäre", meinte er in einem Statement gegenüber der APA. Mehr Mittel für Polizeischüler seien auch bei den derzeit laufenden Regierungsverhandlungen "ein wesentliches Thema", so Sobotka.

Man überlege aber auch noch weitere Maßnahmen, "um die Attraktivität des Berufes weiter zu erhöhen". Was bisher mit der SPÖ nicht möglich gewesen sei, werde man jetzt umsetzen, so der Minister.

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