3500 Aufgriffe

Flüchtlings-Ansturm: „Wissen nicht, was kommt!“

Tirol
30.06.2017 09:13

Noch ist die Situation in Tirol ruhig - aber wie lange noch? Nachdem im Mittelmeer zuletzt in nur drei Tagen 10.000 Flüchtlinge gerettet worden waren, läuten auch hierzulande die Alarmglocken. Mit knapp 3500 Illegalen-Aufgriffen gab es in Tirol im ersten Halbjahr aber deutlich weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Rund 180.000 Flüchtlinge wagten im Vorjahr in teils schrottreifen Booten die lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer. Und die Welle reißt weiter nicht ab - lässt Italien zunehmend an seine Grenzen stoßen. Weit über 70.000 Anlandungen wurden im heurigen ersten Halbjahr bereits gezählt - unterm Strich könnten es Experten zufolge 2017 bis zu 250.000 werden...

Pro Tag bis zu 20 Aufgriffe

Wie ist die aktuelle Situation in Tirol? Bis einschließlich 25. Juni wurden dieses Jahr hierzulande 3443 Aufgriffe von Illegalen gezählt - und damit deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (6979). "Derzeit werden in Tirol pro Tag zwischen zehn und 20 Flüchtlinge ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen. Da hatten wir schon deutlich mehr", weiß Harald Baumgartner von der Fremdenpolizei. Hinsichtlich der Staatsangehörigkeit sei Nigeria nach wie vor führend - aber auch Albanien habe sich zuletzt zu den "Top-Nationen" dazu gemischt.

Bisher 607 Asylanträge

Weitere Details zur aktuellen Flucht-Entwicklung:

  • Weniger Aufgriffe bedeuten auch weniger Asylanträge: Bis dato wurden heuer in Tirol 607 Ansuchen gestellt - dieser Wert wurde 2016 schon im Februar erreicht.
  • Ins Ursprungsland - v. a. nach Italien - zurückgeschoben wurden bisher 420 Illegale (1. Hj. 2016: 581).
  • 1004 Flüchtlinge mussten heuer von Tirol rückübernommen werden bzw. wurden hierher zurückgewiesen.

Wie geht es weiter? "Die Lage ist schwer abzuschätzen. Wir wissen, dass Italien enorm unter Druck steht. Die Kapazitäten sind dort komplett ausgeschöpft", betont Baumgartner. Sollte also Italien dem Druck nicht standhalten, könnte ein gewaltiger Ansturm auf Tirol zukommen.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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