Kinder und der Krieg

Auch Kinder kommen an Kriegs-Bildern nicht vorbei

Leben
27.03.2003 14:17
Kein Mensch, ob jung oder alt, kommt dieser Tage an Kriegs-Bildern aus dem Irak vorbei: Eine Sondersendung im Fernsehen folgt der nächsten, die Titelseiten der Zeitungen sind voll von Fotos von kämpfenden oder sterbenden Menschen. Niemand kann diesem Anblick des Leids aus dem Weg gehen. Besonders erschreckend sind diese Erfahrungen für die Kinder.
Psychologen und Pädagogen fordern daher,die Ängste der Kleinsten ernst zu nehmen und ihre Fragenzu beantworten. Die Experten sind sich einig, dass der Krieg nichtgeheim gehalten werden kann. Grundsätzlich lautet die übereinstimmendeEmpfehlung, Kinder so wenig Bilder wie möglich sehen zu lassen- und alleine sollten sie sie überhaupt nicht sehen. Überalles, was die Kleinen aber trotzdem sehen, sollten Eltern mitihnen sprechen. Denn die größte Gefahr ist, dass dieBilder sich im Unterbewusstsein der Kinder festsetzen - Redenkann dem vorbeugen. Aber: Eltern sollten dem Thema Krieg nur soviel Aufmerksamkeit widmen, wie die Kinder von sich aus fordern.Sollte ein älteres Kind jedoch von selber gar nicht auf denKrieg zu sprechen kommen, sollten Eltern von sich aus einmal nachfragen,um festzustellen, wie der Nachwuchs mit den schrecklichen Bildernumgeht.
 
Keine Angst vor dem Krieg zeigen
Wichtig dabei ist auch, dass man als Eltern(teil)keine unnötige Angst vor dem Krieg zeigt. Wenn Kinder (vorallem kleine) das Gefühl bekommen, ihre Eltern könntensie nicht mehr beschützen, geraten sie in Panik. Die größteAngst aller Kinder ist es, die eigenen Eltern zu verlieren. DieseAngst sollte ihnen genommen werden, indem man ihnen erklärt,dass der Krieg Österreich nicht bedroht. Ein Tipp: Den Atlasholen und den Kindern zeigen, wo der Irak liegt und wo Österreich.Entfernungen mit Vergleichen erklären, die die Kinder kennen.
 
Als hilfreich gilt, nicht nur über den Kriegzu sprechen. Eltern sollten ihre Kinder darin unterstützen,die Nachrichten aktiv zu verarbeiten. Das kann mit so einfachenÜbungen geschehen, wie gemeinsamen Bilder malen oder eineFriedensbotschaft zu schreiben. Es kann den Kindern auch helfen,an Demonstrationen teil zu nehmen. Solche Aktionen geben den Kleinendas Gefühl, der Situation nicht vollkommen hilflos ausgeliefertzu sein. Außerdem können die Kinder so ein Zeichensetzen und bekommen das Gefühl, wichtig zu sein und einenBeitrag zu leisten.
 
Kindergerechte Medien helfen
Erwachsene sollten sich dabei nicht unter Druck gesetztfühlen, mehr erklären zu müssen, als sie selberverstehen. Hilfe bieten dabei kindgerechte Medien, die auch überdas Internet zu erreichen sind. Eine weitere Unterstützungfür Eltern ist das Fernsehprogramm für Kinder. Dem Kriegwird zwar nicht aus dem Weg gegangen, aber es wird auf Gewaltbilderverzichtet.
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(Bild: kmm)



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