"Feige ermordet"

Vizeminister Boliviens bei Protesten erschlagen

Ausland
26.08.2016 06:18

Der stellvertretende Innenminister Boliviens ist bei Bergarbeiter-Protesten getötet worden. Vizeminister Rodolfo Illanes sei am Donnerstag in Panduro, 165 Kilometer südöstlich von La Paz, erschlagen worden, erklärte Innenminister Carlos Romero auf einer Pressekonferenz.

"Er wurde totgeschlagen, Vizeminister Illanes wurde feige und brutal ermordet", sagte Romero. Der 55-jährige Vizeminister habe sich am Donnerstagmorgen zu einer Landstraßenblockade der Bergarbeiter begeben, um einen Dialog einzuleiten. Dabei sei er von den Demonstranten als Geisel festgehalten worden. Der Leibwächter von Illanes sei verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Erste Berichte über den Tod des Politikers kamen vom Direktor des Rundfunksenders der Bergleute. Er habe nach Zusammenstößen zwischen den Bergarbeitern und der Polizei die Leiche von Illanes gesehen, sagte Moisés Flores in Radio Erbol. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen sei auch ein Kumpel erschossen worden, hieß es.

Bereits am Vortag waren zwei Kumpel der protestierenden Bergarbeiter-Genossenschaften getötet worden. Die Demonstranten machten dafür die Polizei verantwortlich. Die Regierung hingegen warf den Bergarbeitern vor, sie seien bewaffnet gewesen. Die Polizei war nach Angaben der Regierung ohne Schusswaffen im Einsatz.

Die in selbst organisierten Genossenschaften zusammengeschlossenen Bergarbeiter protestieren seit Anfang August mit den Blockaden von Landstraßen gegen ein neues Gesetz. Dieses sieht vor, dass Kumpel sich Gewerkschaften anschließen dürfen. Der Verband der Bergarbeiter-Genossenschaften ist gegen den Einfluss von Gewerkschaften in diesem Sektor. Er vertritt rund 10.000 Bergarbeiter von 900 Genossenschaften.

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