Polizist getötet

Billa-Überfall: Komplize (63) aus Haft entlassen

Österreich
19.08.2016 11:31

Der angebliche Komplize jenes Räubers, der am 2. Juli bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Wien-Penzing einen Polizisten tödlich verletzt und einen zweiten Beamten schwer verletzt hatte, ist am Freitag enthaftet worden. "Nach Ansicht des Haftrichters war nicht mehr von dringendem Tatverdacht auszugehen", sagte die Sprecherin des Straflandesgerichts, Christina Salzborn. Da damit kein Haftgrund gegeben war, fehlte die Basis für die Fortsetzung der U-Haft.

Im Zuge des Ermittlungsverfahrens gegen den angeblichen Komplizen des Billa-Räubers habe sich bisher nicht beweisen lassen, dass dieser in die verbrecherischen Pläne seines Mitbewohners eingeweiht war, als er diesen zum Tatort brachte, gab Salzborn nach dem Haftprüfungstermin bekannt. Zeugenaussagen stützten die Angaben des Verdächtigen, der stets versichert hatte, er habe nichts von dem Überfall gewusst.

Mitwisserschaft nicht belegbar
Wie sich zeigte, dürfte der 63-Jährige in der Vergangenheit tatsächlich mehrfach für den 49 Jahre alten Bosnier als Chauffeur fungiert haben, wenn dieser Aufträge zur Erledigung handwerklicher Arbeiten erhielt. Wiederholt soll er den Mann, den er in seiner Wohnung in der Innenstadt aufgenommen hatte, zu den entsprechenden Arbeitsplätzen gebracht und dort zugewartet haben, bis der 49-Jährige diese Tätigkeiten beendet hatte. Der angebliche Komplize behauptet, genau davon sei er auch ausgegangen, als er seinen Mitbewohner in die Hütteldorfer Straße fuhr.

Laut Gerichtssprecherin Salzborn hat die Staatsanwaltschaft Wien gegen die Enthaftung vorerst kein Rechtsmittel eingelegt. Ob die Anklagebehörde doch noch eine Beschwerde erheben wird und was die Enthaftung für das Verfahren gegen den 63-Jährigen bedeutet, ist noch offen.

Kaltblütig auf Polizisten geschossen
Wie berichtet, hatte der 49-jährige Räuber kaltblütig auf Polizisten geschossen, als diese an der Hintertür der Billa-Filiale klopften, in der der Täter drei Angestellte gefesselt hatte. Der 23 Jahre alte, erst wenige Wochen zuvor in den Exekutivdienst übernommene Beamte Daniel S. wurde in den Kopf getroffen und tödlich verletzt. Ein 25-jähriger Polizeischüler erlitt Treffer in den Bauch und den Oberschenkel.

Die WEGA spürte den Räuber schließlich auf, der sich in dem Gebäudekomplex verschanzt hatte. Der Mann eröffnete ein zweites Mal das Feuer, woraufhin er von der Sondereinheit erschossen wurde.

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