Weil "man nicht immer einfach so Drogen herbekommt" hat sich ein Oberländer Paar (beide 30) in ihrer eigenen Wohnung als "Hobbygärtner" versucht und Cannabiskraut angebaut. Doch ihre Indoorplantage flog auf. Nun wurden die Eltern einer Tochter zu Geldstrafen verurteilt. Einen Freispruch gab es hingegen für einen 19-Jährigen, der mit einem Kilo Marihuana gedealt haben soll.
"Ich gehe brav arbeiten und rauche am Abend ab und zu einen Joint", rechtfertigte sich die 30-jährige Friseurin am Freitag am Innsbrucker Landesgericht. Da sie und ihr Lebensgefährte das Marihuana aber nicht an dunklen Straßenecken kaufen wollten, entschieden sich die beiden kurzerhand, das Suchtgift selbst zu züchten. "Wir haben dabei auch an unsere Tochter gedacht und wollten der Drogenszene aus dem Weg gehen", erklärten die Angeklagten Richter Günther Böhler und betonten: "Angebaut wurde nur für den Eigengebrauch!"
Mehr geerntet als erwartet
Dabei bewiesen die "Drogen-Eltern" wahrlich einen grünen Daumen, wie es der Staatsanwalt schmunzelnd auf den Punkt brachte. Mehr als 500 Gramm Cannabiskraut stellte die Polizei in der Wohnung der beiden sicher. "Wir waren selbst überrascht, denn im Internet heißt es, dass nur 100 oder 200 Gramm Cannabiskraut gewonnen werden können."
Zu Geldstrafen verurteilt
Die Urteile: Der vorbestrafte Mann muss 3120 Euro Geldstrafe zahlen, die unbescholtene Frau wurde zu 1080 Euro verurteilt - die Hälfte davon wurde ihr bedingt nachgelassen. Beide nahmen das Urteil sofort an.
"Freund" angeschwärzt
Mit einem blauen Augen davon kam ein ebenfalls aus dem Oberland stammender 19-Jähriger. Ein "Freund" erklärte bei der Polizei nämlich, dass er vom Angeklagten einen Kilo Marihuana verkauft bekam. Doch vor Gericht gab der Bekannte nun zu, dies nur gesagt zu haben, weil er den 19-Jährigen nicht mochte. Daher erging ein Freispruch. Wegen Drogenkonsum wurde ihm aber einen Zusatzstrafe von 240 Euro aufgebrummt.
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