War es Rache?

Szenelokal von Feuer zerstört!

Salzburg
05.07.2016 19:35

Vor fünf Jahren übernahm Stephan Liebing das Ex-Pier 17 in Salzburg-Herrnau, seit Dienstagfrüh steht er vor den Trümmern seines Lokals. Ein Schwelbrand zerstörte unbemerkt die komplette Einrichtung, zwei Anrainer kamen wegen Rauchgasvergiftung ins Spital.

Meterweit vor dem Lokal im ersten Stock kommt der Brandgeruch entgegen, Liebing steht inmitten des total verrußten Restaurants, am Boden hat die Feuerwehr den Brandherd geortet und die Einrichtung herausgerissen, 14 Mann löschten daraufhin die Flammen: "Das Feuer dürfte gegen Mitternacht ausgebrochen sein, aber es wurde erst um 5.30 Uhr bemerkt, die Feuerwehr war sofort da. Mich hat die Polizei um 7.30 Uhr aus dem Bett geläutet", schildert Liebing der "Krone". War es Brandstiftung? "Die Täter sind über den Hintereingang über die Küche gekommen, die Wände sind mit schwarzem Spray beschmiert, vorne im Lokal vermute ich drei Brandherde, es schaut deshalb alles nach Brandstiftung aus."

Schimpfwörter an der Wand, Liebing hat Feinde
"Hurensohn" prangert in schwarzen Lettern an den Wänden der Küche, die Kühlschränke sind beschmiert. Der Gastronom erzählt von einer heftigen Begegnung mit sechs Männern, die am Vorabend des Brandes seinen Hinterausgang verstellten. Als er sie bat, aus dem Weg zu gehen, schubsten sie ihn, wurden aggressiv: "Ich bin nur mehr davon gelaufen. Du wirst schon sehen, was du davon hast, du Hurensohn, riefen sie mir nach." Im vergangenen Jahr erst holte Liebing eine Haube als Auszeichnung für sein Lokal, er berichtet von vielen Feinden, die er angeblich hat. Nähere Gründe dazu nannte er nicht. Bei der Polizei hält man sich jedoch zurück und geht nach ersten Ermittlungen der Kripo nicht von Brandstiftung aus, ein Brandermittler wird heute aber noch einmal anrücken.

Das Feuer sei eindeutig unter einem Holzpodest ausgebrochen: "Somit ist ein elektrischer Defekt sehr wahrscheinlich", sagt Polizeisprecherin Valerie Hillebrand. Einen Zusammenhang mit den obszönen Schmierereien und der aufgebrochenen Hintertür will man noch nicht sehen, die Ermittler gehen derzeit nur von Sachbeschädigung aus, da nichts gestohlen wurde. Liebings Lokal ist versichert, wegen dem hohen Sachschaden ist aber unklar, wann und ob wieder aufgesperrt wird. Beim stundenlang schwelenden Brand wurden auch zwei Anrainer, die oberhalb des Lokals wohnen, verletzt: Zwei Pensionisten im Alter von 71 und 77 Jahren brachte die Rettung wegen Verdacht auf Rauchgasentwicklung in das Landeskrankenhaus, ein 20-jähriger Nachbar hatte zuvor die Feuerwehr alarmiert.

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