Bloatware & Updater

Lücken ab Werk: Neue Windows-10-PCs oft angreifbar

Elektronik
12.06.2016 09:00

Wer seinen Rechner neu kauft und glaubt, er sei in der vom Hersteller bereitgestellten Konfiguration sicher, der irrt. Wie die IT-Sicherheitsfirma Duo Security herausgefunden hat, liefern so gut wie alle großen Computerbauer ihre Geräte mit vorinstallierter Software aus, die von Hackern und Kriminellen als Einfallstor missbraucht werden kann. Ein frisch installiertes Windows 10 ohne diese Zusatz-Tools wäre oft sicherer.

Dell, HP, Asus, Acer, Lenovo: Im Test von Duo Security hat sich gezeigt, dass alle großen Hersteller mit ihrer auf neuen PCs vorinstallierten Software zumindest eine große Sicherheitslücke mitliefern. Schlimmstenfalls könnten Angreifer so den PC übernehmen, private Daten abgreifen und den Rechner für ihre Zwecke missbrauchen. Die Lücken ermöglichen unter anderem, aus der Ferne Schadcode auszuführen.

Schwachstellen in Updatern und Co.
Die Schwachstellen verbergen sich nicht in Windows 10, das auf den getesteten Rechnern vorinstalliert war, sondern in den Software-Dreingaben der Hersteller. Sie statten ihre Computer mit Update-Programmen und anderen Tools aus, die eigentlich dazu da sind, die Treiber am aktuellen Stand zu halten oder andere Service-Arbeiten zu erledigen. Allerdings sind sie vielfach unsicher, teilweise hat die Sicherheitsfirma in ihnen Schwachstellen entdeckt, die mehrere Monate alt sind.

Dass vorinstallierte Software in puncto Sicherheit problematisch sein kann, ist keine neue Erkenntnis. Der PC-Weltmarktführer Lenovo beispielsweise wurde erst vor einem Jahr von einem Skandal rund um die vorinstallierte Software "Superfish" erschüttert. Es handelte sich um Adware, die Laptop-Käufern zusätzliche Werbung anzeigte und zu allem Überfluss auch ein Sicherheitsrisiko darstellte. Lenovo lenkte ein und stellte ein Removal-Tool für "Superfish" bereit.

Software auf neuen PCs sollte man prüfen
Angesichts der Gefahr durch Updater und Service-Tools der PC-Hersteller tun Nutzer gut daran, sich nach dem Kauf eines PCs die vorinstallierte Software-Ausstattung anzusehen. Entdecken Sie Dinge wie Antivirus-Testversionen oder Online-Games, die Sie gar nicht brauchen, deinstallieren Sie diese ruhig!

Überprüfen Sie unter Windows zudem mit dem "Ausführen"-Befehl "msconfig", welche Programme beim Hochfahren automatisch gestartet werden. Entdecken Sie hier ungewollte Dreingaben des PC-Herstellers, können Sie diese ebenfalls deaktivieren oder das zugehörige Programm gleich deinstallieren.

Alternativ kann man den PC auch gleich nach dem Kauf mit einer frischen Windows-Installation bespielen, das ist allerdings zeitraubend und mit den neuen PCs beiliegenden Recovery-Medien oft gar nicht machbar, da diese erst wieder die Hersteller-Bloatware enthalten.

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