Späte Reue

Bush und Blair gestehen Fehler im Irak-Krieg ein

Ausland
26.05.2006 16:12
US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair haben nach einem Treffen in Washington Fehler im Irak-Krieg eingestanden. Die Entscheidung zum Sturz Saddam Husseins und für die Demokratisierung des Landes, darauf bestehen sie, sei aber richtig gewesen. Bush bezeichnete die Misshandlungen im US-Militärgefängnis Abu Ghraib als „größten Fehler“.

„Wir werden dafür noch lange zahlen müssen“, sagte der Präsident zu den Misshandlungen von Häftlingen. Die Truppen der Koalition würden so lange im Irak bleiben, bis die irakische Regierung selbst für die Sicherheit des Landes garantieren könne, erklärten Bush und Blair nach ihrer Unterredung im Weißen Haus.

Bush sieht den Irak auf dem Weg zur Stabilisierung
Wie lang das aber tatsächlich dauern soll, darüber ließen sie kein Wort fallen. Mit der Regierungsbildung in Bagdad befinde sich der Irak auf einem guten Weg zu Stabilisierung und nationaler Versöhnung, betonte Bush. Die täglichen Schreckensmeldungen aus der Krisenregion ließ er aber aus.

Blair wiederum bekräftigte, dass kein politischer Führer im Irak einen raschen Abzug der Koalitionstruppen wünsche. Zunächst einmal gehe es darum, dass die irakischen Sicherheitskräfte selbst die Verantwortung für die Sicherheit des Landes übernehmen könnten. Das Ziel sei weiterhin „ein Irak, der sich selbst regieren, aufrechterhalten und verteidigen kann“, sagte Bush.

Bush stellt Iran „Belohnungen“ in Aussicht
Auch der Konflikt um das Atom-Programm des Iran war ein Thema der Unterredung zwischen Bush und Blair. Der US-Präsident erwägt nun, dem Iran Anreize zur Aufgabe seines Atom-Programms zu bieten. Der Iran könne demnach mit „Belohnungen“ rechnen, wenn er im Atomstreit einlenke. Nähere Angaben zu möglichen Anreizen machte Bush nicht. Er bekräftigte, den Konflikt auf diplomatischen Wege ausräumen zu wollen.

„Die Iraner haben den Verhandlungstisch verlassen. Sie sind diejenigen, die eine Entscheidung getroffen haben“, erklärte Bush jedoch. Teheran müsse daher zunächst die Anreicherung von Uran aufgeben und internationale Abkommen respektieren, sagte Bush. Wenn die Iraner etwas erwarteten, dann müssten sie „zum Wohle der Welt“ handeln. 

Sprechen sollen aber weiterhin die Europäer
Auf die Frage nach direkten Gesprächen zwischen den USA und dem Iran sagte Bush, dass er den internationalen Bemühungen der so genannten „E3“ - Deutschland, Großbritannien und Frankreich - sowie der UN vertraue.

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