Das kleine Mädchen auf dem oberen Foto zeigt mit dem Daumen nach oben: Der Vater hat es ihr erklärt. Jetzt sind sie in Salzburg, schon morgen geht es weiter nach Deutschland. "Jetzt wird alles gut!", hofft die Familie mit der Kleinen. Immer wieder brachten Züge am Sonntag aus Wien und aus der Steiermark Flüchtlinge nach Salzburg. Dort konnte aber vorerst noch kein Zug nach Deutschland abfahren.
Da die Bahnhofsgarage schon am Vormittag mit 900 Menschen voll belegt war, wurde auch das Asfinag-Gebäude an der Grenze wieder für Flüchtlinge geöffnet. 350 Menschen waren dort am Sonntag untergebracht. Die meisten von ihnen brachen aber schließlich zu Fuß auf und marschierten über die Grenze. Dort wurden sie von deutschen Polizisten empfangen. Nach der Kontrolle der Ausweise und der Registrierung ging es in eines der Notquartiere in Freilassing.
"Warum können wir nicht nach Hause?"
Auch am Wochenende zeigte sich wieder, dass die Kinder die wahren Opfer der Flüchtlingswelle sind. Sie sind von der wochenlangen Flucht völlig verängstigt, verstehen nicht, warum sie nicht nach Hause oder in die Schule können. Dazu kommt das Sprachproblem, denn nur vereinzelt beherrschen die Kinder ein paar Brocken Englisch. Natürlich freuen sie sich, wenn jemand - wie die Pfadfinder - mit ihnen bastelt und spielt. Wenn es aber Abend wird, und sie wieder in dieser fremden Welt in einer düsteren Tiefgarage schlafen müssen, dann sehen sie ihre Eltern wieder mit fragenden Augen an: "Warum können wir nicht nach Hause?"
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