Vassilakou im Talk:

“SPÖ kriegt die Watschn, die sie verdient hat”

Österreich
05.09.2015 17:17
In der Hektik des Flüchtlings-Hilfseinsatzes am Wiener Westbahnhof hat sich Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zumindest kurz von der "Krone" aufhalten lassen: Im Interview will die Grünen-Chefin den Österreichern die Angst vor den Asylwerbern nehmen - und sie attackiert den Koalitionspartner SPÖ hart.

"Krone": Kann Österreich, kann Wien diesen Zustrom an Asylwerbern noch lange bewältigen?
Maria Vassilakou: Ja, wenn wir alle anpacken. Wir Grüne leisten hier kräftige Hilfe, Hunderte Freunde sind da am Westbahnhof. Auf politischer Seite muss es endlich Lösungen geben, die dann auch halten.

"Krone": Das hören wir aber alle schon sehr lange.
Vassilakou: Deshalb muss jetzt gleich unsere Botschaft in Ungarn dafür geöffnet werden, dass die Asylwerber dort legal ihre Anträge stellen können. Und eine faire Aufteilung auf ganz Europa muss funktionieren. Es geht um Vernunft und Menschlichkeit. Wir schaffen das - ja, auch jetzt. So wie damals in der Zeit der Jugoslawien-Krise.

"Krone": Heinz-Christian Strache sieht das aber anders. Wird dessen politische Bedeutung zu sehr von der SPÖ aufgewertet?
Vassilakou: Da läuft doch immer die gleiche Masche. Das "Duell Strache-Häupl" erleben wird schon zum dritten Mal. Das Ergebnis ist immer gleich: Die SPÖ wird trotz allem die Nummer eins bleiben, Strache verabschiedet sich dann wieder nach Ibiza.

"Krone": Sie sind sich ja sehr sicher, dass die FPÖ am Abend des 11. Oktobers nicht vor der SPÖ liegen wird.
Vassilakou: Die SPÖ wird heftige Verluste einfahren. Ja: Die SPÖ kriegt die Watschn, die sie auch verdient hat.

"Krone": Und Rot-Grün wird sich wieder ausgehen?
Vassilakou: Es wird wichtig sein, dass wir Grünen die zweiten Wahlsieger sind. Wir wollen wieder die treibende Kraft sein - die SPÖ wird nach der Wahl ja lange mit sich selbst beschäftigt sein.

"Krone": Aber zu Ihrer Partei: Fehlen den Grünen nicht die umweltpolitischen Erfolge?
Vassilakou: Wo wir Verantwortung übernehmen, haben wir viel erreicht - etwa die 365-Euro-Jahreskarte und auch den Umbau der Mariahilfer Straße.

"Krone": Aber die offizielle Verkehrsstatistik Modal Split (siehe Grafik oben) zeigt: Seit 2011, dem ersten grünen Mitregierungs-Jahr, ist der Anteil der Radfahrer um nur einen Prozentpunkt gestiegen, jener der Fußgeher hat sogar abgenommen.
Vassilakou: Nein, diese Zahlen stimmen so nicht.

"Krone": Diese Statistik findet sich auf der offiziellen Website der Wiener Stadtwerke.
Vassilakou: Der Radanteil stieg aber von 4,6 auf 7,1 Prozent, der Autoanteil ging um 5 Prozent zurück. Da hat sich sehr viel getan.

"Krone": Was wären jetzt ihrer Ansicht nach die wichtigsten Maßnahmen für Wien?
Vassilakou: Sofort 1000 günstige Gemeindebauwohnungen errichten. Und gleich 1000 Lehrer zusätzlich für die Volksschulen anstellen, damit die Integration der Hunderten Flüchtlingskinder auch gut funktioniert.

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