"Soul of a Singer"

Jeff Cascaro hat Soul

Musik
15.05.2006 17:19
Es gibt zwar viele Sänger, die von sich behaupten, sie hätten „Soul“ in der Stimme. Boygroups zum Beispiel und Julio Iglesias... allerdings hat sich das mit dem Soul bei vielen schon nach dem Anlegen einer Kombination aus schwarzem Sakko, weißem Hemd und dunkler Sonnenbrille. Bis auf die Ordenstracht, die bei ihm natürlich auch die selbe ist, hat Jeff Cascaro mit solchen aber wenig zu tun. Auf seinem ersten Album „Soul of a Singer“ beweist der deutsche Vocalist und Trompeter eindrucksvoll, dass es zum richtigen Groove manchmal doch auch einen ordentlichen Batzen Talent und den gewissen Charme braucht.
(Bild: kmm)

Cascaro war Background-Sänger bei den Fantastischen Vier, Vocal-Coach bei „Deutschland sucht den Superstar“ und zwischendurch noch der „Ray Charles“ einer deutschen Rundfunk-Bigband. Mit „Soul of a Singer“ manövriert er sich jetzt zum ersten Mal selbst ins Rampenlicht.

Band. - An der Spitze einer bunt zusammen gewürfelten Band aus hochkarätigen Musikern, darunter Fanta-4-Drummer Flo Dauner und Trompeten-Beau Till Brönner, jagt der gebürtige Bochumer auf elf Tracks den Soul-Groove und erwischt dabei so manche gute Beute.

Ab in die Lounge. - Mit dem Opener „Holler“ wird man in medias res in die Platte katapultiert. Scharfe Brass-Hits, ein funkiges Gitarrenlick und dazwischen eine knusprige Hammond-Organ, die den Song so richtig röstet. Das ist die Sorte Musik, wo man sofort die Augen zukneift und sich den Geschmack von Gin Tonic auf den Lippen wünscht.

Aufmerksam. - Mit demselben Longdrink-Flair warten auch Songs wie „Tripping“ und das titelgebende „Soul of a Singer“ auf. Jeff Cascaros Stimme selbst macht dabei einen großen Teil des jazzigen Charmes aus. Dass der 38-Jährige „vom Fach“ ist, beweist er ja großen Künstlern schon seit Jahren, was er aber besonders gut kann, ist aufmerksam und stets mit der Musik zu singen. Wenn im Hintergrund Till Brönner ein Trompeten-Solo abliefert, dann singt Cascaro auch danach und übernimmt die Trompete in sein Stimmbild.

Das bringt natürlich ein zusammenhängendes Ganzes mit sich, das bis in die letzte Blue Note passt. Gerade bei den ruhigen Songs, wie der Herzballade „Waiting“ oder dem jazzigen Lionel-Richie-Cover „Love will find a way“ kommt dieses Können besonders gut zum Vorschein.

Fazit. - Jeff Cascaro ist so etwas wie ein deutscher Jamiroquai, der einen auf George Benson macht. Alle elf Songs sind chillig, spulen sich äußerst smooth durch die Lautsprecher und sind mit einer saftigen Portion Coolness und beinah schon so etwas wie Ambiente ausgestattet. Also, kellerkalt genießen!

8 von 10 Seelen eines Sängers

In der Infobox finden sich Hörproben von „Soul of a Singer“ und der Weg zu Jeff Cascaros Homepage.


Christoph Andert

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