Es war schon eher außergewöhnlich, was hoch über Innsbruck am Planötzenhof drei unterschiedliche Experten unmissverständlich von sich gaben: Alarmschreie! Dahingehend, was den schonungslosen Umgang mit Agrarflächen betrifft, die zweifelsohne zum Überleben nötig sind. Zum einen war dies Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger, zum anderen Kurt Weinberger, Vorstandschef der Österreichischen Hagelversicherung und zu guter Letzt Robert Ortner, Raumordnungsexperte des Landes. Alle drei einte: So darf es nicht weitergehen.
So darf es nicht weitergehen
In Zahlen ausgedrückt darf Folgendes so nicht mehr weitergehen:
Jedes Jahr werden in Tirol 328,5 Hektar Fläche versiegelt – zur bildlichen Vorstellung: Das entspricht in etwa 460 Fußballplätzen.
Binnen der vergangenen 50 Jahre hat sich die Wohnbevölkerung nahezu verdoppelt, der Gebäudestand aber auf 188.000 verdreifacht.
Österreich ist bei der Verbauung wertvoller Äcker für Straßen, Siedlungen, Einkaufscenter und Industriehallen Europameister.
Österreich hat 1,8 m2 Supermarktfläche pro Kopf, Italien hingegen nur 1 m2.
Parallel dazu liegen rund 50.000 Hektar Industriehallen, leerstehende Häuser etc. in Österreich brach.
Mehr Raumordnungsmacht für Planungsverbände
Alle drei Experten sind sich einig: "Es geht um die Zukunft. Es müssen höhere Baudichten in den Orten zugelassen und brachliegende Flächen besser genutzt werden. Raumordnungspolitisch gäbe es Instrumente zur Steuerung. Diese werden aber zu wenig genutzt. Deshalb sollten die Planungsverbände mehr Raumordnungsmacht bekommen."
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