In Berlin verhandelten europäische Vertreter, die Ukraine und die USA über einen dauerhaften Frieden. US-Präsident Donald Trump sieht einen Deal „näher als je zuvor“, Russlands Aussagen klingen allerdings ganz anders. Zudem lehnt der Kreml eine Waffenruhe über Weihnachten ab.
Deutschlands Kanzler Friedrich Merz (CDU) hatte Kremlchef Wladimir Putin am Montag zu einer Waffenruhe in der Ukraine über Weihnachten aufgefordert. Der Kreml jedoch bekräftigte seine Ablehnung und wies den Vorstoß von Merz zurück.
Kreml: „Wir wollen Frieden“
„Wir wollen keine Waffenruhe, in der die Ukraine Atem schöpfen und sich auf die Fortsetzung des Kriegs vorbereiten kann. Wir wollen Frieden“, betonte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge.
Russland wolle den Krieg beenden und seine Ziele erreichen. Damit wiederholt die russische Führung ihre Position, die sie seit Kriegsbeginn verfolgen.
Wir wollen diesen Krieg stoppen, unsere Ziele erreichen, unsere Interessen sichern und den Frieden in Europa für die Zukunft garantieren.
Kremlsprecher Dmitri Peskow
Kreml: Scharfe Töne Richtung Europa
Unterdessen hat Russlands Außenminister Sergei Lawrow die europäische Beteiligung an den Verhandlungen zu einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs scharf kritisiert – und damit erneut keine Hoffnungen geweckt, dass Russland in irgendeiner Weise auf die Pläne, die in Berlin ausgearbeitet wurden, eingehen wird. Kurz zuvor hatte US-Präsident Trump noch gesagt, ein Ukraine-Deal sei „näher als je zuvor“.
„Gibt mit Europa nichts zu kommunizieren“
Europa habe sich bislang jedem Lösungsprozess verweigert, sagte Lawrow im iranischen Staatsfernsehen. Ihm zufolge würden die europäischen Staaten gezielt den Konflikt mit Russland suchen. Deswegen gebe es für den Kreml mit Europa derzeit nichts zu kommunizieren. Auch die von der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte kritisierte Lawrow scharf: „Diebstahl liegt im Blut der Europäer“.
Diebstahl liegt im Blut der Europäer.
Russlands Außenminister Sergei Lawrow
Lawrow sagte außerdem: „Die Ideen und Praktiken des Nazismus werden wiederbelebt, um Europa zu vereinen und gegen Russland zu mobilisieren.“ Er sprach von einer „offen nazistischen Haltung“ und warf Europa vor, unter der „Nazi-Flagge“ Krieg gegen Russland zu führen, wobei Ukrainer als Stellvertreter eingesetzt würden.
Vorwürfe gegen die USA und globale Sicherheit
In Bezug auf die neue US-Sicherheitsstrategie erklärte Lawrow laut der russischen Nachrichtenagentur „Tass“, dass die USA Europa auffordern, sich aus eigenen Angelegenheiten herauszuhalten und keine Unterstützung für riskante Projekte zu erwarten. Er kritisierte auch US-Sanktionen gegen russische Unternehmen wie Lukoil und Rosneft als „unfaire Konkurrenzmethoden”.
Russland befürwortet laut Lawrow eine Rückkehr zu Prinzipien der Rüstungskontrolle und strebt eine engere Sicherheitskooperation mit dem Iran an. Er betonte die Bedeutung des Nuklearabkommens und die Normalisierung der Beziehungen zwischen Iran und den Golfstaaten.
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