Die josephinischen Klosteraufhebungen haben auch in Vorarlberg tiefe Narben hinterlassen. Diese Reihe zeigt auf, wie sie abliefen und mit welcher Akribie vorgegangen wurde. Als Quelle diente Fidel Knechts Dissertation „Die Aufhebung der Klöster in Vorarlberg unter Kaiser Josef II.“ von 1923.
Den Anfang machen die Kapuzinerinnen von St. Anna in Bregenz, deren Konvent im Jahr 1782 geschlossen wurde. Gestiftet worden war es 1605 vom Bregenzer Vogt Schmid von Wellenstein. Im Jahr der Aufhebung zählte der Konvent 29 Chorschwestern, eine Novizin und vier Laienschwestern. In Kost und Wohnung des Klosters standen noch sechs Schulmädchen, die in Handarbeiten, Kochen, Musik usw. unterrichtet wurden. Knecht schreibt: „Schon nachmittags 2 Uhr verfügte sich der Kommissär mit den Aktuaren selber dorthin, um die Publikation der Aufhebung vorzunehmen. Sogleich wurden die Schlüssel aller Kassen, Kirchenschätze, Archive und Vorratskammern abgefordert. (...) Tags darauf (...) beeilte man sich mit der Versiegelung und Inventarisierung den Anfang zu machen (...) Der Kommissär rühmt die Bereitwilligkeit und Unterwürfigkeit der Nonnen. (...) Nur musste er zuweilen „der den Klosterfrauen eigenen Schwäche und Blöde etwas nachgeben und ohne Übereilung in die Sache gehen“.
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