Saatgut bedroht

Brüssel bläst zu Großangriff auf Klima und Natur

Innenpolitik
05.12.2025 19:00

Die derzeitige Entwicklung auf europäischer Ebene gibt zu denken. Nach dem Vorstoß Brüssels, die Gentechnik durch die Hintertür auf unsere Teller zu bringen, erfolgt jetzt eine Aushöhlung der bisher strengen Umweltschutzbestimmungen nach der anderen, wettern SPÖ-Europamandatar Günther Sidl und sein grüner Kollege Tom Waitz.

Was Österreichs Ökoszene aktuell in Aufruhr versetzt: Es wird an einer Aufweichung der Wasserrahmenrichtlinie gearbeitet. Laut Öko-Urgestein Helmut Belanyecz vom Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz „eine der gefährlichsten Kehrtwenden der letzten Jahre“. Denn laut WWF-Aktivisten soll das sogenannte Verschlechterungsverbot fallen. Dieses besagt, dass Gewässer in ihrem ökologischen Zustand bewahrt werden müssen.

Offenes Einfallstor für neue Verschmutzungen
„Es dürfen dann wieder mehr Schadstoffe eingeleitet werden. Für Flüsse, Seen und Grundwasser fatal“, warnt WWF-Expertin Bettina Urbanek. Sie spricht von einem „offenen Einfallstor für neue Verschmutzungen, die Ökosysteme zerstören und Trinkwasser gefährden werden“. Noch dramatischer wird der mögliche Angriff aufs „One-out-all-out“-Prinzip: Gewässer könnten trotz einzelner stark toxischer Belastungen als „gut“ durchgewunken werden – ein Freibrief für schleichende ökologische Kollapszonen.

Flussverschmutzung droht zuzunehmen.
Flussverschmutzung droht zuzunehmen.(Bild: WWF/Egger)

Während der Wasserschutz im Eiltempo aufgeweicht wird, warnt die „Arche Noah“ gleichzeitig vor dem neuen EU-Saatgutrecht, mit dem das Ende regional angepasster Sorten eingeläutet werde. „Wenn Brüssel bestimmt, welche Kulturen überhaupt noch gezüchtet werden dürfen, verlieren wir biologische Vielfalt – genau dann, wenn wir sie am dringendsten brauchen“, heißt es aus der Organisation, die in Schiltern (NÖ) Tausende rare Gemüsesorten in Samenform hütet.

Kritik an Untätigkeit von Minister Totschnig
Schon kommende Woche entscheiden die EU-Landwirtschaftsminister, ob es „kleinen“ Züchtern und Bauern verboten wird, neu entwickelte, vielfältige Getreidesorten oder Ölpflanzen zu vermarkten. „Arche Noah“-Aktivist Axel Grunt: „Brüssel will ungeniert indirekt festlegen würde, welche Kulturen überhaupt noch gezüchtet werden darf. Das spielt ganz ungeniert milliardenschweren Agrokonzernen in die Hände, die Ernährungssouveränität an sich reißen wollen.“ Kritik wird auch an Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig laut: „Zu all diesen brisanten Entwicklungen hat er zuletzt kein Wort gesagt.“

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