Einflussnahme der USA

Präsidentenwahl in Honduras: Trumps Favorit führt

Außenpolitik
01.12.2025 07:49

Bei der Präsidentschaftswahl in Honduras liegt der von US-Präsident Donald Trump unterstützte rechtsgerichtete Kandidat Nasry Asfura den vorläufigen Ergebnissen nach knapp in Führung. Trump hatte mehrmals zur Stimmabgabe für ihn aufgerufen. Die linke Gegenkandidatin nennt Asfura eine „Marionette“.

Der 67-jährige Asfura kam nach Auszählung von rund einem Drittel der Wahlzettel auf 40,6 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission des mittelamerikanischen Landes am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte.

Linke Kandidatin weit abgeschlagen
Der ebenfalls rechtsgerichtete Fernsehmoderator Salvador Nasralla folgte Asfura der Auszählung nach mit 1,8 Prozentpunkten Abstand. Die Links-Kandidatin Rixi Moncada, die für die Regierungspartei Libre der bisherigen Präsidentin Xiomara Castro antrat, lag weit abgeschlagen 21 Prozentpunkte hinter dem Unternehmer Asfura.

Rixi Moncada, Kandidatin der linken Partei Libre, bei der Stimmabgabe
Rixi Moncada, Kandidatin der linken Partei Libre, bei der Stimmabgabe(Bild: AFP/ORLANDO SIERRA)
Eine Wahlhelferin mit einer Stimme für Trumps Favoriten bei der Auszählung.
Eine Wahlhelferin mit einer Stimme für Trumps Favoriten bei der Auszählung.(Bild: AFP/LUCAS AGUAYO)

Trump hatte wenige Tage vor dem Urnengang zur Wahl des ehemaligen Bürgermeisters der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa aufgerufen und diesen als „einzig echten Freund der Freiheit in Honduras“ bezeichnet. Im Falle eines Wahlsiegs Asfuras stellte Trump eine Zusammenarbeit gegen die „Narko-Kommunisten“ in Aussicht. Zudem drohte er damit, die Hilfen für das Land zu kürzen, sollte sein Favorit nicht gewinnen. Auch der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei sprach sich für Asfura aus.

„Marionetten der putschistischen Oligarchie“
Die linke Kandidatin Moncada prangerte Trumps Einflussnahme mehrfach an, zuletzt am Samstag. Ihren beiden rechtsgerichteten Rivalen Asfura und Nasralla warf sie vor, „Marionetten der putschistischen Oligarchie“ zu sein. Ihre Libre-Partei kündigte außerdem an, dass sie vorläufige Ergebnisse nicht anerkennen werde – sondern lediglich das Endergebnis, mit dem erst mehrere Tage nach der Wahl gerechnet wird.

Betrugsvorwürfe überschatten Wahl
Gewählt wurden am Sonntag auch 128 Parlamentsabgeordnete und hunderte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Überschattet wurde die Wahl schon im Vorfeld von gegenseitigen Betrugsvorwürfen der drei aussichtsreichsten Kandidaten. Honduras gilt als eines der instabilsten Länder Lateinamerikas, den letzten Putsch hatte es im Jahr 2009 gegeben. Fast zwei Drittel der elf Millionen Einwohner leben in Armut. Die über Jahrzehnte übliche Migration in die USA mit Rücküberweisungen an die Familien in der Heimat ist seit Trump kaum noch möglich.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt