Beim Bau und der Eröffnung der neuen U5 ist weiter ordentlich viel Sand im Getriebe. Jetzt kommt es sogar zu einer Verzögerung von vier Jahren. Doch auch bei der U2-Verlängerung stockt es gewaltig. Der vorgegebene Bauplan kann nicht mehr eingehalten warten. Der Grund: das angespannte Budget!
Das öffentliche Verkehrsnetz in Wien gehört zu den besten in Europa. Doch die Bundeshauptstadt wächst rasant weiter, ein Ausbau ist daher immens wichtig und unerlässlich. Aber dieser kostet Geld, sehr viel Geld. Und ist jetzt einmal mehr ziemlich ins Stocken geraten. Die Stadt muss sparen und setzt den Sparstift auch beim Öffi-Ausbau an.
Weil kein Geld da ist, wird die Eröffnung der neuen U5 ganze vier (!) Jahre auf das Jahr 2030 verschoben. Doch das ist noch nicht alles.
Denn auch die Verlängerung der Linie U2, Baustart der zweiten Baustufe, verzögert sich noch einmal und kommt viel später. Sie wird gleich um zwei Jahre nach hinten verschoben – auf das Jahr 2030. Und bei der U5 soll der weitere Ausbau in Richtung Hernals frühestens im Jahr 2028 beginnen. Also ein Jahr später als bisher vorgesehen. Wenn der Plan denn tatsächlich hält.
Stadträtin Sima: „Es gibt keinen Baustopp!“
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wiener Linien-Chefin Alexandra Reinagl informierten am Mittwochvormittag die Öffentlichkeit über die aktuellen Entwicklungen. Sima sprach dabei von „einigen zeitlichen Anpassungen“, die jedoch enorme Auswirkungen auf das gesamte Öffinetz haben. „Mir ist wichtig zu betonen, dass es keinen Baustopp im Projekt gibt! Wir werden den U2xU5-Ausbau bis Mitte der 2030er-Jahre gut über die Bühne bringen“, so Verkehrsstadträtin Sima.
Doch was bringen die Verzögerungen jetzt für das Budget? Die Streckung des Projekts bringe eine Entspannung, wie Sima weiter ausführt. Die Kosten der einzelnen Jahre würde sich nun nämlich auf mehrere Jahre aufteilen. Durch die Verschiebung der U5-Eröffnung, also einer Inbetriebnahme der 630 Meter langen Strecke zwischen Frankhplatz und Rathaus, erspare sich die Stadt laut Wiener Linien Chefin Reinagl zwischen 18 und 20 Millionen Euro.
Der Vorteil für das Öffi-Netz ist nicht groß genug, um eine Doppelführung der U5 und der U2 auf vier Stationen zwischen Karlsplatz und Rathaus finanziell zu rechtfertigen. Die Inbetriebnahme erfolgt 2030 – sobald die U2 bis Matzleinsdorfer Platz fertiggestellt ist.
Wiener Linien Chefin Alexandra Reinagl
Derzeit ist jeder dritte Fahrgast in Wien im Bereich der Linien U6, U3, 6, 43 und 13A unterwegs. Genau diese Linien sollen durch den Ausbau U2xU5 entlastet werden. Dass jetzt also ausgerechnet hier der Sparstift angesetzt wird, sorgt für enormen Unmut. Doch schon 2024 gab es schlechte Nachrichten für alle Öffifahrer in der Stadt. Zwei Jahre später und um 300 Millionen Euro teurer hieß es da für „Wiens größtes Klimaschutzprojekt“. Damals waren es „geologische Herausforderungen“, die den Zeitplan zunichtegemacht haben.
Die neue U5 hätte ursprünglich in zwei Etappen eröffnet werden sollen. Der erste Abschnitt von Frankhplatz bis Karlsplatz war ursprünglich bereits für 2023 geplant, der Baustart für die Verlängerung bis Hernals für 2025. Der Ausbau der U2 zum Matzleinsdorfer Platz sollte ursprünglich bereits vor dem Jahr 2028 fertig sein. Mit 12 neuen U-Bahn-Stationen, sechs neuen Öffi-Knoten und 11 Kilometern zusätzlicher Strecke soll das Wiener U-Bahn-Netz mit dem U2xU5-Ausubau noch leistungsfähiger werden und soll übrigens Platz für zusätzliche 300 Millionen Fahrgäste pro Jahr schaffen.
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