Im Kampf gegen die Teuerung hat FPÖ-Chef Herbert Kickl den Lebensmittelhandel aufgerufen, einen „Österreich-Korb“ mit Gütern des täglichen Bedarfs preisstabil anzubieten. Der Bauernbund steigt jedoch bereits auf die Barrikaden.
„Wenn es einen Warenkorb geben soll, dann nur mit österreichischen Produkten“, reagierte Bauernbund-Präsident Georg Strasser auf Kickls Vorschlag skeptisch. Preisdumping dürfe jedenfalls nicht die Folge sein. „Wir brauchen nicht den niedrigsten, sondern einen fairen Preis für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette.“
„Nicht zum Nulltarif möglich“
Kickls Vorschlag gebe den Bauern nun aber auch die Möglichkeit, über Kostenwahrheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu sprechen, „und zwar vom Hof bis zum Teller“. Laut Strasser würden Österreichs Bauern Lebensmittel nach höchsten Standards produzieren. Dies sei nicht zum Nulltarif möglich.
Wenn es einen Warenkorb geben soll, dann nur mit österreichischen Produkten: österreichische Milch, österreichisches Brot und österreichische Qualität, also klare Herkunft und Verlässlichkeit statt ausländischem Ramsch.

Bauernbund-Präsident Georg Strasser
Bild: APA/ROLAND SCHLAGER
FPÖ-General kontert Bauernbund
Der blaue Generalsekretär Michael Schnedlitz dagegen verteidigte den Vorschlag seines Parteichefs. Der „Österreich-Korb“ sei eine Chance für Konsumenten und heimische Produzenten. Schnedlitz warf Strasser „billige Parteipolitik“ vor.
Der „Österreich-Korb“ ist eine Chance für Konsumenten und heimische Produzenten.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz
Bild: APA/HANS KLAUS TECHT
Handelsverband will Vorschlag prüfen
Der Handelsverband kündigte unterdessen an, den Vorschlag wie alle politischen Vorschläge sorgfältig zu prüfen. Fakt sei aber: „Die Wurzel der Teuerung liegt nicht im heimischen Lebensmittelhandel, der so wie die Bürger selbst Betroffener der Inflation ist, sondern in den hohen Energie- und Beschaffungskosten und vielen weiteren indexbasierten Kosten, wie stark steigenden, staatlicher Gebühren“, betonte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Kickl: „Einladung zum Dialog“
Kickl kritisierte zuvor in einem Schreiben an den Handelsverband die „ergebnislosen parteipolitischen Debatten“ der Bundesregierung und forderte „eine patriotische Allianz der Vernunft“.
Der „Österreich-Korb“ mit preisstabilen Produkten aus allen wichtigen Warengruppen solle auf freiwilliger Basis geschaffen werden und eine schnelle, spürbare Entlastung für die Konsumenten schaffen. Der Vorschlag sei eine Einladung zum Dialog, betonte Kickl, freiheitliche Experten stünden bereit, die Umsetzung eines solchen Modells politisch und kommunikativ zu begleiten.
Vorbild für FPÖ ist Griechenland
Vorbild für den blauen Vorschlag ist übrigens Griechenland. Der 2022 dort eingeführte Haushaltskorb wurde auch bereits vom gewerkschaftsnahen Momentum-Institut als mögliche Maßnahme gegen die Inflation empfohlen. Gemäß der Regelung mussten große Supermärkte jeweils ein Produkt pro Produktgruppe für 31 verschiedene Nahrungsmittel zu einem geringeren Preis verkaufen und auch bewerben, konnten die Produkte aber wöchentlich austauschen.
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