Es ist eine traurige Nachricht, die die Musikwelt erschüttert: Hit-Produzent und Schlager-Ikone Jack White ist tot. Der Musiker wurde am Donnerstag leblos von seiner Haushälterin in seinem Haus im Berliner Stadtteil Grunewald aufgefunden. Er wurde 85 Jahre alt.
Laut „Bild“ und „Bunte“ fand ihn die Haushälterin tot im Schlafzimmer auf – offenbar deutet vieles auf Suizid hin, dennoch ermittelt die Kriminalpolizei in alle Richtungen. Eine Obduktion wurde eingeleitet.
Der gebürtige Berliner hinterlässt seine Ehefrau Rafaella (40), von der er seit einigen Monaten getrennt war, sowie die gemeinsamen Kinder Maximilian (6) und Angelina (2). Insgesamt war White Vater von sieben Kindern.
Deutsche Musiklandschaft geprägt
Jack White, der mit bürgerlichem Namen Horst Nußbaum hieß, prägte über Jahrzehnte die deutsche Musiklandschaft. Mit unzähligen Hits schrieb er Musikgeschichte – als Komponist, Produzent und Entdecker großer Stimmen.
Er schrieb Songs für Künstler wie Paul Anka, Barry Manilow oder Tony Christie – und schuf Hits wie „Self Control“ von Laura Branigan und „Looking for Freedom“ mit David Hasselhoff.
Vom Autoverkäufer zum Hitproduzenten
Eine Bilderbuchkarriere als Produzent schien ihm anfangs nicht unbedingt vorgezeichnet. White wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter auf und trug Zeitungen aus, um sie finanziell zu unterstützen. Er lernte Außenhandelskaufmann, übernahm anschließend verschiedene Jobs. War Marktforscher, leitete ein Autohaus oder arbeitete als Versicherungskaufmann.
Erstmals bleibenden Eindruck hinterließ er auf ganz anderem Feld – White war Fußballspieler und schaffte es Mitte der 1960er Jahre in den Profikader des niederländischen Clubs PSV Eindhoven. Später, als er sich längst mit Musik beschäftigt, spielte er weiter als Amateur bei Tennis Borussia Berlin.
Von Nußbaum zu White
Bereits in seiner Fußballerzeit galt seine Leidenschaft der Musik. Nußbaum nahm unter dem Künstlernamen Jack White mehrere Platten als Sänger auf, blieb aber erfolglos. Ab 1968 arbeitete er als Schlagerproduzent. Schon 1969 kam mit Roberto Blanco und „Heute so, morgen so“ der erste Erfolg. White kooperierte mit Tony Marshall, Jürgen Marcus und Lena Valaitis.
In den 1980er-Jahren gelang White der Sprung ins internationale Geschäft, er gründete seine eigene Produktionsfirma. Mit „Gloria“ und „Self Control“ für die Sängerin Laura Branigan lieferte er in den USA zwei Chartstürmer, arbeitete von seinen Büros in Deutschland aus mit vielen Künstlern. Über 400 goldene und silberne Schallplatten symbolisieren den kommerziellen Erfolg.
Produzent von Hansi Hinterseer
Seinen Ansatz bei der Künstlerwahl beschrieb er als „sehr selektiv“, nach eigenen Angaben lehnte er etwa die Zusammenarbeit mit großen Namen wie Tina Turner und José Carreras ab, um auf Newcomer und unterschätzte Künstler zu setzen. Als Produzent von Hansi Hinterseer mischte er im Volksmusikbereich mit.
Bereits 2014 kündigte White seinen Abschied aus dem Berufsleben an und zog sich als Produzent zurück. In jüngerer Vergangenheit kämpfte White mit Gesundheitsproblemen. Von einem Schlaganfall erholte er sich aber gut, wie er im Mai der „Bunten“ verriet: „Ich bin nahezu der alte Jack.“ Sein erklärtes Ziel in Sachen Lebensalter war es, Entertainer Jopi Heesters zu übertreffen. Der wurde 108 Jahre alt.
Fans, Freunde und Weggefährten reagierten bestürzt auf die Nachricht. In der Schlagerwelt hinterlässt Jack White eine Lücke, die kaum zu schließen ist.
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