Trotz des Waffenstillstands im Gazastreifen sind am Donnerstag mindestens drei Palästinenser durch israelische Angriffe getötet worden. US-Präsident Donald Trump hat derweil die Hamas bedroht.
Wenn die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töte, „werden wir keine Wahl haben als hineinzugehen und sie zu töten“, schrieb der Republikaner Trump auf der Plattform Truth Social. Es war unklar, was für Kräfte laut Trump dann genau in den Gazastreifen gehen würden.
Hamas-Hinrichtungen in Gaza
Davor hatten Berichte über Tötungen im Gazastreifen durch Hamas-Kämpfer international für Empörung gesorgt. Trump hatte das am Dienstag aber zunächst noch mit einem gewissen Verständnis kommentiert: Die Hamas habe gegen „sehr, sehr schlimme Banden“ durchgegriffen, das habe ihn nicht groß gestört. „Das ist okay“, sagte er wörtlich.
Auf X war etwa ein Video veröffentlicht worden, das eine Gruppen-Erschießung von rund acht Menschen auf einem Platz südlich der Stadt Gaza zeigen soll. Augenzeugen hatten der Deutschen Presse-Agentur telefonisch gesagt, die Hamas habe den Getöteten vorgeworfen, Kollaborateure der israelischen Armee zu sein. Ein Sprecher des deutschen Auswärtigen Amtes hatte die Erschießungen als schockierend bezeichnet. Auch die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die mutmaßlichen Exekutionen ebenfalls scharf.
Bergung toter Geiseln dauert an
Israel hat unterdessen die Hamas zur Übergabe aller toten Geiseln aufgefordert und damit gedroht, bei Nichteinhaltung des Waffenruhe-Abkommens zum Krieg im Gazastreifen zurückzukehren.
Die erste Phase der von Trump initiierten Waffenruhe sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor. Bereits am Montag hatten die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Am Mittwochabend übergab die Hamas zwei weitere Leichen – und hat nach eigener Darstellung damit alle für sie erreichbaren Überreste von Geiseln ausgehändigt.
Laut Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Geiselleichen übergeben. Bisher übergab sie zehn Leichen. Bei einer davon handelt es sich nach israelischen forensischen Erkenntnissen nicht um die sterblichen Überreste einer Geisel, sondern eines Palästinensers.
In einer Erklärung der Hamas hieß es, man unternehme große Anstrengungen, um die Sache abzuschließen. Für die Bergung benötige es „außerordentliche Bemühungen und spezielle Ausrüstungen“. Israels Armee erklärte, die Hamas sei „verpflichtet, sich an die Vereinbarung zu halten und die nötigen Schritte zu unternehmen, um alle Geiseln zurückzugeben“.
Israel: „Brauchen Plan, falls Waffenstillstand scheitert“
Eine israelische Regierungsbehörde erklärte unterdessen, dass die Öffnung des Rafah-Grenzübergangs zwischen Gaza und Ägypten für den Personenverkehr weiterhin verschoben werde. Unterdessen wies der israelische Verteidigungsminister das Militär an, einen „umfassenden Plan“ zur Niederlage der Hamas vorzubereiten, falls der Waffenstillstand im Gazastreifen zusammenbrechen sollte.
Der US-Sender CNN zitierte Trump, dass dieser erwäge, Israel die Wiederaufnahme der Kämpfe zu erlauben, sollte die Hamas sich weigern, ihren Teil der Vereinbarung einzuhalten. Seit Beginn des israelischen Krieges gegen Gaza im Oktober 2023 sind laut Angaben mindestens 67.967 Menschen getötet und 170.179 verletzt worden.
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