Israels Botschafter:

„Solange Leichen fehlen, gibt es keinen Frieden“

Außenpolitik
14.10.2025 22:30

Die weltweite Freude über den Friedens-Deal ist groß. Israels Botschafter David Roet dämpft allerdings die Erwartungen, wenn er sagt: „Solange die Leichen der getöteten Geiseln noch dort sind, kann es keinen Frieden geben.“ Er bezeichnet die aktuelle Lage eher als Waffenstillstand – und nicht als Frieden …

Im Gespräch mit krone.tv-Infochefin Katia Wagner dämpft der israelische Botschafter die Erwartungen an einen langfristigen Frieden im Nahen Osten. Es sehe „derzeit schlecht“ aus, immerhin habe die Hamas die Leichen der getöteten Geiseln trotz Vereinbarung noch nicht freigegeben. Sollte das nicht passieren, werde auch Israel seinenTeil der Vereinbarung nicht erfüllen.

Die Hamas hat noch nicht alle sterblichen Überreste der Geiseln übergeben. Zudem will die ...
Die Hamas hat noch nicht alle sterblichen Überreste der Geiseln übergeben. Zudem will die Terrororganisation auch vorerst nicht ihre Waffen abgeben.(Bild: AFP/SAID KHATIB)

Entwaffnung der Hamas als weitere Friedens-Hürde
Ein weiterer Punkt, der den Friedensplan ins Wanken bringen könnte, ist das Thema der Entwaffnung der Hamas. „Derselbe Fehler wie vor dem 7. Oktober darf sich nicht wiederholen. Wir sahen, dass sie sich vorbereiten. Und wir blieben untätig“, resümiert Roet. Wenn es Anzeichen gebe, dass die Hamas den aktuellen Waffenstillstand dazu nütze, wieder zu Kräften zu kommen, werde Israel entsprechend reagieren: „Terror ist wie Krebs. Man kann ihn nicht ignorieren. Man muss frühzeitig handeln.“ Der Botschafter befürchtet, dass angesichts der Freude über die Freilassung der Geiseln ein Erstarken übersehen werden könnte.

Der israelische Botschafter David Roet im Gespräch mit krone.tv-Infochefin Katia Wagner
Der israelische Botschafter David Roet im Gespräch mit krone.tv-Infochefin Katia Wagner(Bild: Martin A. Jöchl)

„Das ist eher ein Waffenstillstand, kein Frieden“
Für Frieden sei es neben der Entwaffnung auch eine andere Führung im Gazastreifen notwendig. „Hier muss die internationale Gemeinschaft den Druck aufrechterhalten“, betont der Botschafter. „Ich glaube, dass dies derzeit eher ein Waffenstillstand ist und dass Frieden niemals mit der Hamas möglich sein wird“, erklärt der 62-jährige Diplomat. Dennoch sei die Vereinbarung „ein guter Anfang“.

„Donald Trump hätte den Friedensnobelpreis verdient“
US-Präsident Donald Trump zollt der israelische Botschafter besonders viel Tribut. „Wir sind Donald Trump außerordentlich dankbar. Ich halte ihn für einen großen Freund Israels“, so Roet. Aus seiner Sicht hätte er den Friedensnobelpreis verdient. „Aber es gibt ja noch ein nächstes Jahr, nicht?“

Das ganze Interview mit dem Botschafter sehen Sie oben und um 23 Uhr auf krone.tv!

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