Wladimir Putin hat die Bühne vor dem Treffen mit Trump-Berater Steve Witkoff in Moskau dazu genutzt, eine düstere Drohung Richtung Europa auszustoßen. Der Westen hätte seiner Meinung nach „keine friedliche Agenda“. Russland sei schon heute für einen Krieg „bereit“ ...
„Wir werden nicht gegen Europa kämpfen. Das habe ich schon hundertmal gesagt. Aber wenn Europa einen Krieg will und ihn beginnt, sind wir jetzt bereit“, erklärte der russische Diktator am Dienstag vor Reportern in Moskau.
Putin erteilt Friedensplan Absage
Sollte es zu einem militärischen Konflikt kommen, hätte der Kreml schon bald keine Verhandlungspartner mehr, spottete der Machthaber. Europa würde Moskaus „Friedensbemühungen“ im Krieg um die Ukraine torpedieren, ihre Forderungen seien für Russland inakzeptabel, beschwerte sich Putin – ohne Details über aktuelle Zankäpfel zu nennen.
Europa wäre am Verhandlungstisch erst willkommen, wenn die „Realitäten auf dem Schlachtfeld“ anerkannt werden, zitierte die Agentur Interfax den Kremlchef. Die EU hat mit Blick auf den Plan von Trump mehrfach deutlich gemacht, dass sie eine gewaltsame Verschiebung von Grenzen in Europa nicht akzeptieren werde und auch nur die Ukraine über ihre Gebiete entscheiden könne. Putin verlangt für einen Frieden unter anderem, dass die Ukraine den Donbass kampflos aufgibt. Das lehnt Kiew kategorisch ab.
Die europäischen Verbündeten von Kiew hatten die US-Regierung zuletzt überzeugt, mehrere Punkte im ursprünglichen US-Friedensplan abzuschwächen, die als russlandfreundlich und als Diktatfrieden kritisiert worden waren. Dem Sondergesandten von US-Präsident Trump, Steve Witkoff, wurde dabei vorgeworfen, Punkte von Putins Gesandten einfach übernommen zu haben. Veröffentlichte Telefongespräche setzten ihn zusätzlich unter Druck.
Witkoff soll mit Putin verhandeln
Am Dienstag soll der „Amateur-Diplomat“ gemeinsam mit Trumps Schwiegersohn Jared Kushner erneut auf Putin treffen und den überarbeiteten Plan mit dem Diktator verhandeln. Trumps Regierung zeigte sich im Vorfeld „sehr optimistisch“. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge ist das Treffen zwischen Witkoff und Putin für den Nachmittag angesetzt.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte am Montag, Trump und sein Team hätten viel Arbeit in die Vermittlungsbemühungen gesteckt „und sie wollen alle wirklich, dass dieser Krieg zu Ende geht“.
Putin verteidigt US-Unterhändler
US-Präsident Trump stellte sich der Kritik hinter Witkoff. Ironischerweise nahm auch Putin den US-Unterhändler in Schutz. „Er ist ein amerikanischer Bürger und verteidigt die Position seines Präsidenten und seines Landes“, sagte der Kremlchef.
Witkoff hat in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Ziel war es, auf ein Ende des seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine hinzuwirken. Dafür war er mehrfach in Russland und sprach mit Putin. Nach einem Treffen im März sagte er über Putin, der den Angriffskrieg auf die Ukraine 2022 befohlen hatte, dass er diesen nicht für einen „schlechten Kerl“ halte.

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.