Das große Interview

„Mein Rücktritt verhinderte Kickl als Kanzler“

Persönlich
12.10.2025 11:49

1132 Tage lang war er Bundeskanzler der Republik, dann gewann die FPÖ die Wahl. Nach erfolglosen Verhandlungen für eine Regierung ohne Kickl trat Karl Nehammer im Jänner zurück. Im ersten Interview als Kanzler a. D. spricht er über turbulente Zeiten, wiedergewonnene Freiheiten und sein neues Buch.

Im ältesten Stahlbetongebäude von Wien, den ehemaligen denkmalgeschützten Tribünen der Trabrennbahn Krieau, residiert nach 60 Jahren Leerstand das „Red Bull Mediahaus“. Im vierten Stock ist ein Besprechungszimmer mit Terrasse reserviert, auf dem runden Glastisch liegt das druckfrische Buch mit dem Titel „Sich selbst treu bleiben“ (EcoWing Verlag). Autor ist der ehemalige Bundeskanzler Karl Nehammer, der nebenan in der Maske sitzt – neben dem „Krone“-Sonntagsinterview sind an diesem Freitagnachmittag noch zwei Fernsehauftritte eingetaktet. „Ich mag diese Kombination aus Holz und Glas“, sagt er später bei unserem Gespräch, „hier entstand auch mein Buch.“ Vor ihm liegen fünf große „Krone“-Interviews, in denen es um Corona, Zäune, „rotes Gsindl“ und seinen Besuch bei Wladimir Putin ging.

Karl Nehammer im „Red Bull Media House“, wo auch sein neues Buch entstand.
Karl Nehammer im „Red Bull Media House“, wo auch sein neues Buch entstand.(Bild: Imre Antal)

„Krone“: Während wir hier sitzen, steht ein 17-Jähriger vor Gericht, der Ihnen mit Mord gedroht hat. Geht Ihnen das noch nahe oder gehört das der Vergangenheit an?
Karl Nehammer: Es ist ja noch gar nicht so lange her, das war erst letztes Jahr mitten im Vorwahlkampf. Insofern geht es mir noch immer nahe. Und zeigt, in welcher aufgeheizten Zeit wir leben. Ich habe sowohl als Innenminister als auch später, als Bundeskanzler, sehr entschlossen gegen die Islamisten-Szene gekämpft, weil radikale politische Ideologien eine Gefahr für unsere Demokratie sind.

Vor 265 Tagen, am Dienstag, dem 21. Jänner, haben Sie alle Ihre politischen Ämter alle zurückgelegt. Wie geht es Ihnen im Vergleich zu früher?
Es ist ganz anders. Viele neue Eindrücke. Auch meine neue Aufgabe bei der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg, eine 180-Grad-Wende. In meinem neuen Leben habe ich mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit nachzudenken. Einfach viel mehr Freiheit, für uns alle gemeinsam. Die Entscheidungshorizonte sind weiter als damals, als es hauptsächlich um Krisenbewältigung ging.

Wie schwer war der Ausstieg?
Zunächst einmal war die Entscheidung schon gar nicht so einfach. Verantwortung zu tragen für neun Millionen Menschen ist etwas ganz Besonderes. Und es war mir immer eine große Ehre, der Republik zu dienen. Was mir aber genauso wichtig war: Dass ich zu meinem Wort stehe. Ich habe vor der Wahl gesagt, dass ich mit Radikalen keine Regierung bilden werde und ich habe dieses Wort auch nach der Wahl gehalten. Das wollte ich auch meinen Kindern mitgeben, sie sind ja immer Seismografen ihrer Eltern. Meine Frau und meine Kinder waren großartig. Es ist ein Segen und ein Privileg, so eine Familie zu haben.

Kann man das je zurückgeben?
Das ist eine gute Frage. Das müssen Sie dann meine Kinder und meine Frau fragen. Ich bemühe mich auf jeden Fall.

Vermissen Sie die Politik?
Ich war immer ein politischer Mensch und bleibe das auch. Was ich tatsächlich vermisse, ist mein wirklich engagiertes Team. Ich hatte Mitarbeiterinnen, die zum Teil 16 Jahre und mehr an meiner Seite standen. Wir haben so intensive, herausfordernde Zeiten erlebt. Gemeinsam an gravierenden Problemen zu arbeiten, diese zu lösen und das Gefühl dann miteinander zu teilen, das war etwas sehr Schönes.

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Mir war wichtig, dass ich zu meinem Wort stehe. Das wollte ich auch meinen Kindern mitgeben. Sie waren großartig. Es ist ein Segen und ein Privileg, so eine Familie zu haben.

Karl Nehammer über seinen Rücktritt

Haben Sie nicht manchmal Sehnsucht nach dem Rampenlicht?
Nein, gar nicht. Für die Präsentation meines Buches gehört es noch einmal dazu. Ansonsten ist es für mich ein sehr angenehmes Gefühl, eben nicht mehr im Rampenlicht zu stehen.

Was vermissen Sie gar nicht?
Die Aufgeregtheit, mit der Diskussionen geführt werden. Die Gehässigkeit, die dabei immer wieder ans Licht kommt, sei es in den sozialen Medien, oder auch im politischen Diskurs. Mein Zugang war immer: Man kann in der Sache hart sein, aber einander dennoch immer respektieren.

Sie haben diese 265 Tage genutzt, um ein Buch zu schreiben. Warum war Ihnen das wichtig?
Ich wollte erzählen, wie es mir selbst in meiner Zeit als Kanzler gegangen ist, Einsichten hinter die Kulissen der Politik zu gewähren, aber auch einen Blick auf die Zukunft zu werfen. Das Buch ist auch eine Einladung in die politische Mitte.

Wer hat das erste Exemplar bekommen und wie lautete die Widmung?
Das waren drei Exemplare. Für meine Frau und meine Kinder. Das waren sehr persönliche Widmungen, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

„Sich selbst treu bleiben“ steht auf dem Buchcover. Eine Anspielung darauf, dass Sie trotz Wahlniederlage nicht mit Kickl koalieren wollten?
Ich habe das versprochen, aber wenn Sie sich zurückerinnern, hat mir niemand geglaubt. Für mich war es schon erstaunlich, wie wenig das Wort eines Politikers gilt. Ein Manko unserer Zeit. Ich habe das oft auch mit meinem Team reflektiert. „Sich selbst treu bleiben“ war von Anfang an unser Arbeitstitel. Aber es ist dann kein besserer nachgekommen. – Lacht.

Wer fällt Ihnen ein, der sich selbst nicht treu bleibt? Kickl würde das zum Beispiel auch von sich behaupten.
Mein Privileg ist, dass es mir nicht mehr um andere geht. Es ist ein Buch über meine politische Arbeit und meine Grundsätze.

„Eine Einladung in die politische Mitte“: Nehammer signiert sein Buch „Sich selbst treu ...
„Eine Einladung in die politische Mitte“: Nehammer signiert sein Buch „Sich selbst treu bleiben“.(Bild: Imre Antal)

Der bittere zweite Platz bei der Nationalratswahl im September 2024. Hätten Sie nicht damals schon Konsequenzen ziehen sollen?
Damals haben rund 1,3 Millionen Menschen die Volkspartei gewählt, die FPÖ rund 1,4 Millionen. Also haben viele trotz widriger Umstände auch der Volkspartei und damit mir das Vertrauen geschenkt. Natürlich hatten wir schwere Verluste im Vergleich zu den letzten Wahlen, das habe ich auch nie verharmlost. Ich bin Bundeskanzler in einem Lockdown geworden, wir trugen alle Masken. Heute wirkt das wie aus einer vergangenen Zeit, aber damals war es ganz real. Kaum hatten wir das Virus überwunden, kam der Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine. Steigende Energiepreise, Inflation. Daher war es eine Aufholjagd, bei der wir ziemlich nah an unseren Gegner herangekommen sind.

Nun regiert genau die Koalition, die Sie immer wollten und auch sehr lange verhandelt haben. Da hätten Sie doch gleich Kanzler bleiben können?
Ja, aber das wäre so, als ob man ein Buch von hinten nach vorne lesen würde. Das geht natürlich, aber es wird der Realität nicht gerecht. Ich glaube, manchmal ist es auch im Leben so, dass es einen Schritt braucht, damit ein anderer möglich wird.

Welcher denn in Ihrem Fall?
Mein Rücktritt hat dazu geführt, dass Herbert Kickl seine Chance nicht wahrgenommen hat, Kanzler zu werden. Und dann haben sich ÖVP, SPÖ und NEOS noch einmal zusammengesetzt. Das eine wäre ohne das andere nicht möglich gewesen.

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Mein Rücktritt hat dazu geführt, dass Herbert Kickl seine Chance, Kanzler zu werden, nicht wahrgenommen hat.

Für den Ex-Kanzler war sein Schritt nicht sinnlos

Über Herbert Kickl schreiben Sie etwas sehr Interessantes in Ihrem Buch: Nämlich über den Moment, in dem Sie alle Klubchefs vom Beginn des Krieges informiert haben ...
Seine Reaktion unterschied sich fundamental von allen anderen Telefonaten an diesem Tag. Herbert Kickl äußerte Zweifel daran, dass die Russen tatsächlich die Ukraine angreifen. Er fragte mich, woher ich das überhaupt wisse. Da war so ein zynischer Unterton, obwohl ich ihm meine Quellen nannte. Heeresnachrichtenamt, Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst, die EU-Behörden. Das hat mich sehr betroffen gemacht. Da spielte sich ein ungeheurer Tabubruch nicht einmal 500 Kilometer von unseren Landesgrenzen ab, und der FPÖ-Chef lässt sich von der Faktenlage nicht beirren, sondern verharrt in seinem eigenen Weltbild.

Sie haben in Ihrer Zeit als Regierungschef Putin getroffen. War dieser nutzlose Besuch rückblickend gesehen ein Fehler?
Ich finde, es ist immer besser etwas zu tun, als nichts zu tun. Mir war auch wichtig, Putin persönlich mit dem Leid zu konfrontieren, das ich bei den Massengräbern in Butscha selbst gesehen habe.

Wie reagierte Putin?
Es gab keine Reaktion bei ihm, als es um die gefallenen Soldaten ging. Seine Mimik hat sich erst verändert, als die Sanktionen gegen Russland zur Sprache kamen. Das war ja kein freundliches Gespräch. Aber ein wichtiges.

Wie viel Abstand haben Sie gehalten?
Putin saß mir an diesem ganz langen Tisch gegenüber, gefühlt waren das sechs bis acht Meter. Es war mitten in der Pandemie.

„Sich selbst treu bleiben“ erscheint im EcoWing Verlag zum Preis von 20,99 Euro.
„Sich selbst treu bleiben“ erscheint im EcoWing Verlag zum Preis von 20,99 Euro.(Bild: Krone KREATIV/APA picturedesk/Helmut Fohringer, Ecowing Verlag)

Corona ist ein gutes Stichwort. War die Impfpflicht rückblickend gesehen ein Fehler?
Was mit Sicherheit ein Fehler war: Nicht intensiv genug darlegen zu können, warum es überhaupt so weit gekommen ist. Ausgangspunkt der ganzen Überlegungen war ja die Überlastung der Intensivstationen. Wir hatten damals zwei Bundesländer, Salzburg und Oberösterreich, die schon am Limit waren. Die anderen Bundesländer kamen gerade noch mit ihren Kapazitäten zurecht. Und daraus ist dieser Lockdown entstanden, in dem ich auch noch Bundeskanzler wurde. Mit dem Wissen von heute würde man es natürlich nicht mehr machen.

Also war es ein Fehler?
Es war ein Fehler zu sagen: „Es wird keine Impfpflicht geben“ und dann eine Impfpflicht einzuführen. Das hat massiv polarisiert. Andererseits ist es ja nie zu dieser Impfpflicht gekommen.

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Es war ein Fehler zu sagen: „Es wird keine Impfpflicht geben“ und dann eine Impfpflicht einzuführen.

Mit dem Wissen von heute sehe vieles anders aus, sagt Nehammer.

Wenn man Ihren Namen googelt, kommen zwei Sager, die Ihnen auf den Kopf gefallen sind. Der eine ist: „Wenn wir so weitermachen, gibt es für euch nur noch zwei Entscheidungen: Alkohol oder Psychopharmaka.“ Der zweite: „Wisst ihr, was die billigste Mahlzeit in Österreich ist? Ein Hamburger bei McDonalds!“ Ärgern Sie sich, dass Ihnen das rausgerutscht ist?
Es tut mir total leid, wenn ich dadurch Menschen verletzt habe. Ich hätte mich in meiner sprachlichen Genauigkeit mehr disziplinieren müssen. Beim ersten Sager wollte ich ausdrücken, dass wir aufhören müssen, nur noch das Negative zu sehen. Der Burger war ein schlechtes Beispiel, weil es viel billigere warme Mahlzeiten gibt, aber der Inhalt war richtig, nämlich, dass Eltern für das Wohl ihrer Kinder Verantwortung tragen.

Im Sommergespräch 2024 haben Sie von den Staatsfinanzen als „großer Kuchen“ gesprochen, heute haben wir 18 Milliarden Euro Budgetdefizit. Fühlen Sie sich Mitschuld daran, dass jetzt ein Sparpaket nach dem anderen beschlossen werden muss?
Auch da muss man die Gesamtsicht bewahren. Wir haben in der Pandemie über 40 Milliarden Euro in die Hand genommen, um die Wirtschaft zu stabilisieren, was damals auch sehr gut gelungen ist. Dann kam der Russland-Ukraine Krieg, dann kamen die Energiekosten, die Inflation; und von 2023 auf 2024, entgegen der Prognosen der Wirtschaftsforscher, kein Wirtschaftswachstum, sondern ganz im Gegenteil, sogar eine Rezession. Budgets werden aber darauf basierend erarbeitet. Als Bundeskanzler trage ich – wie auch der Wirtschafts- und Finanzminister – natürlich Verantwortung, aber das Geld, das ausgegeben worden ist, wurde ja nicht irgendwo verspekuliert. Es ist zu den Menschen gekommen. Zu Unternehmern, Arbeitnehmern, Pensionisten, Familien. Es ist investiert worden. Daher muss man auch in der Diskussion, wie sie heute geführt wird, immer wieder die Umstände in Betracht ziehen, die zu all dem geführt haben.

Sie sind nach den strafrechtlichen Ermittlungen gegen Sebastian Kurz ein bisschen zufällig, also jedenfalls unerwartet, Kanzler geworden ...
Stimmt. Auf jeden Fall ungeplant! – Lacht.

War das Schicksal?
Ich wüsste nicht, wie man es anders benennen könnte. Es ist und war für mich sehr ehrenvoll, dass Sebastian mich damals gefragt hat, ob ich diese Aufgabe in dieser sehr fordernden Zeit übernehmen möchte.

Halten Sie ein Comeback von Sebastian Kurz irgendwann für denkbar?
Sie haben mich vorher gefragt, was ich nicht vermisse. Die ganzen Spekulativfragen vermisse ich überhaupt nicht – Lacht. – Trotzdem beantworte ich Ihre Frage: Ich glaube, dass alles im Leben immer möglich ist, solange man die Möglichkeit zulässt.

Würde die ÖVP es zulassen?
Was würde dagegen sprechen oder dafür? Das sind Frage, die in erster Linie Sebastian Kurz beantworten muss.

Sie sind jetzt Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB). Warum trauen Sie sich das zu? Ihr Vorgänger Willi Molterer war immerhin Finanzminister.
Und davor auch sehr lange Zeit Landwirtschaftsminister. Zunächst einmal gibt es ein Komitee, das darüber befindet, ob ein Kandidat dafür geeignet ist oder auch nicht. Es gibt einen interessanten Unterschied zwischen der Diskussion in Österreich und in der Europäischen Union bzw. der EIB. In Luxemburg hält man die Aufgabe und Verantwortung eines Premierministers in Krisenzeiten für eine sehr gute Qualifikation. Dort hat man sich sehr gefreut über diese Lebenserfahrung, die ich in die Bank einbringe. Als Investitionsbank setzt sie ja Projekte innerhalb und außerhalb der EU um.

233 Milliarden Kapital, allein aus Österreich stammen fünf Milliarden.
Die Bilanzsumme ist deutlich höher, sie liegt bei knapp 600 Milliarden. Die EIB ist größer als die Weltbank.

Ihr Ansprechpartner in Österreich ist Finanzminister Marterbauer. Ihr Eindruck in einem Satz?
Es ist sehr schwierig, einen Menschen in einem Satz zu beschreiben, aber: Marterbauer hat eine beeindruckende Gabe, die Lage zu beurteilen und daraus Maßnahmen abzuleiten.

Die Nehammers mit Hamas-Geisel Tal Shoham und dessen Frau Adi
Die Nehammers mit Hamas-Geisel Tal Shoham und dessen Frau Adi(Bild: Privat)

Herr Nehammer, am Donnerstag wurde der bahnbrechende Deal in Gaza beschlossen. Sie haben als Kanzler die Befreiung der Geisel Tal Shoham miterlebt. Hätten Sie es je für möglich gehalten, dass es im Oktober 2025 einen Waffenstillstand geben wird?
Ich möchte zum 7. Oktober zurückgehen. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass der 7. Oktober möglich sein könnte. Das Massaker an den Israelis war verheerend in jeder Form. Es wurden Kinder, Frauen, Alte, Junge ermordet, vergewaltigt, geschändet. Viele wurden verschleppt. Bei Tal Shoham waren wir nicht nur Beobachter, sondern tatsächlich aktive Gestalter eines Prozesses, gemeinsam mit vielen anderen: Peter Launsky-Tieffenthal, Daniel Kapp, viele Verbündete weltweit, von Abu Dhabi, Qatar, Indien, Brasilien, Oman, Türkei. Alle haben mitgeholfen, die österreichisch-israelische Geisel rauszuholen. Es war tatsächlich ein Wunder, dass es gelungen ist, ihn nach über 500 Tagen Gefangenschaft aus der Gewalt der Hamas zu befreien.

Daten und Fakten
Boxer, Oberleutnant, Kanzler

Geboren am 18. Oktober 1972 in Wien. Ab 2016 Generalsekretär des ÖAAB, ab 2017 Nationalratsabgeordneter und Bezirksparteiobmann der ÖVP Wien-Hietzing, ab 2018 ÖVP-Generalsekretär. Im Jänner 2020 wird er Innenminister, von Dezember 2021 bis Jänner 2025 Bundeskanzler.

Kathi Nehammer ist Ehefrau und war immer auch politische Beraterin.
Kathi Nehammer ist Ehefrau und war immer auch politische Beraterin.(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Der passionierte Boxer ist Oberleutnant beim Bundesheer und war auch Trainer für strategische Kommunikation. Seit 1. September ist er Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg.

Verheiratet mit Kathi Nehammer, der Tochter von Peter Nidetzky („Aktenzeichen XY“), ein Sohn (16) und eine Tochter (14 Jahre alt).

War das der Höhepunkt Ihrer Amtszeit?
Menschlich betrachtet mit Sicherheit der berührendste. Nämlich im positiven Sinne. Es gab auch viele berührende, schwierige Momente. Etwa die Begegnung mit Angehörigen eines Opfers, das beim Terroranschlag im November 2020 von Terroristen ermordet wurde. Tal und seine Familie waren dann auch bei uns zuhause, meine Frau hat Schnitzel gekocht, weil er sich das gewünscht hat. Das war ein sehr schöner Moment. Ein Moment, der der Seele guttat.

Hätte Trump dafür den Friedensnobelpreis verdient?
Ich finde, dass jeder, der sich für Frieden einsetzt und auch eine konstruktive Rolle einnimmt, um Kriege zu beenden, ein würdiger Kandidat für diesen Preis wäre. Aber das Komitee in Oslo hat seine Entscheidung bereits getroffen und sich für eine sehr verdiente Preisträgerin entschieden.

Diese Woche stand auch Ihr Freund August Wöginger wegen Postenschacher vor Gericht. Finden Sie die Diversion in Ordnung?
Das war ein Verfahren, das von der unabhängigen Justiz so geführt worden ist. Ich finde, das ist zu respektieren und ich freue mich sehr für den Gust Wöginger, dass es für ihn so ausgegangen ist.

Und dann hat noch der „Fall Waltraud“ die Gemüter erregt. Ein Rotlichtkönig, der sich zur Frau erklären hat lassen. Würden Sie ihn auch so ansprechen?
Ich kenne die DNA dieser Person nicht, aber das Geschlecht ist normalerweise eindeutig feststellbar. Ich halte die Differenzierung, auch in der Ansprache, zwischen Frau und Mann in einer gleichberechtigten Gesellschaft für notwendig und richtig.

Rechtlich gibt es aber sechs Geschlechter.
Ich habe dazu eine ganz klare Meinung, die ich auch als Bundeskanzler vertreten habe. Es wird wahrscheinlich wieder eine Aufregung geben, wenn man das in Ihrer Zeitung nachlesen kann. Trotzdem: Biologisch gesehen gibt es genau zwei Geschlechter, Mann und Frau. Und das ist auch zu akzeptieren. Alles andere sind gesellschaftliche Phänomene. Ich halte davon nichts.

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