Unmut und Debatten über die steigenden Lebensmittelpreise scheinen zu wirken. Die Handelskonzerne reagieren mit diversen Rabattaktionen. Die SPÖ sieht sich darin bestätigt: Der politische Druck wirke, Preissenkungen seien möglich, wenn die Konzerne wollen. Die Sozialdemokraten fordern weitere Schritte und drohen neuerliche mit Markteingriffen.
Erst am Dienstag hat die Arbeiterkammer neue Zahlen zum Anstieg der Lebensmittelpreise veröffentlicht. Demnach sind die 40 billigsten Produkte aus sieben Supermärkten und Diskontern im September-Jahresvergleich aus dem Bereich Lebens- und Reinigungsmittel um satte acht Prozent teurer geworden. Spitzenreiter der Teuerung: Kaffeebohnen mit einem Anstieg um mehr als 57 Prozent!
SPÖ fordert dauerhaften Preisnachlass
Der Handelskonzern Rewe hat extra einen Brief an die Regierung geschrieben, um auf eine aktuelle Rabattaktion aufmerksam zu machen. Das Schreiben wurde der „Krone“ zugespielt. Die Preise der Eigenmarke „Clever“ werden bis 8. Oktober um fünf Prozent gesenkt. Für die SPÖ zeigt das Schreiben, dass Preissenkungen möglich seien, „wenn die Konzerne wollen“. Die Partei fordert „dauerhafte, spürbare Preisnachlässe im gesamten Lebensmittelhandel“. Aktionen gibt es freilich auch bei anderen Handelsketten wie Hofer, Lidl und Spar.
Der Preismonitor zeigt jedoch, dass die Preissteigerungen bis Jänner 2026 andauern werden. Erst dann werden die Mietpreisbremse und alle weiteren Maßnahmen greifen. Ab nächstem Jahr erwartet die Regierung eine niedrigere Inflation. Erklärtes Ziel ist es, diese unter zwei Prozent zu senken.
„Lebensmittel müssen für alle leistbar sein“
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim nimmt die Lebensmittelkonzerne in die Pflicht: Wenn es nicht zu dauerhaften Preisnachlässen komme, werde sich die SPÖ in der Regierung für Markteingriffe einsetzen, um die Teuerung zu stoppen. „Wir haben gezeigt: Es braucht politischen Druck, damit sich etwas bewegt.“ Die SPÖ schlägt zudem eine Preiskommission, die Preise unter bestimmten Bedingungen festsetzen kann, und die Festlegung maximaler Margen der Produzenten vor. „Lebensmittel sind kein Luxusgut – sie müssen für alle leistbar sein“, so der Bundesgeschäftsführer.
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