Unmut und Debatten über die steigenden Lebensmittelpreise scheinen zu wirken. Der Handelskonzern Rewe gewährt auf alle Artikel der Eigenmarke „Clever“ – das sind mehr als 1000 Produkte – einen Preisnachlass von fünf Prozent. Die SPÖ nimmt nun auch die anderen Konzerne in die Pflicht.
Erst am Dienstag hat die Arbeiterkammer neue Zahlen zum Anstieg der Lebensmittelpreise veröffentlicht. Demnach sind die 40 billigsten Produkte aus sieben Supermärkten und Diskontern im September-Jahresvergleich aus dem Bereich Lebens- und Reinigungsmittel um satte acht Prozent teurer geworden. Spitzenreiter der Teuerung: Kaffeebohnen mit einem Anstieg um mehr als 57 Prozent!
SPÖ fordert auch von anderen Preisnachlass
Die SPÖ nimmt den Schritt von Rewe – der Handelsriese hat dazu extra einen Brief an die Regierung geschrieben, der der „Krone“ zugespielt wurde – zum Anlass, um auch von den anderen Handelskonzernen ähnliche Schritte zu verlangen. Das Schreiben zeige, dass Preissenkungen möglich seien, „wenn die Konzerne wollen“. Für die Partei müsse es ein „dauerhafter, spürbarer Preisnachlass im gesamten Lebensmittelhandel“ sein.
Der Preismonitor zeige, dass die Preissteigerung bis Jänner 2026 andauern werden. Erst dann werden die Mietpreisbremse und alle weiteren Maßnahmen greifen. Ab nächstem Jahr erwartet die Regierung eine niedrigere Inflation. Erklärtes Ziel ist es, diese unter zwei Prozent zu senken.
„Durchschnittlicher Monatseinkauf schon bei 1000 Euro“
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim nimmt die Lebensmittelkonzerne in die Pflicht: „Wenn Billa es schafft, 1000 Preise zu senken, müssen auch Hofer, Spar & Co. nachziehen“, fordert er. Ein durchschnittlicher Monatseinkauf liege bereits bei rund 1000 Euro. Fünf Prozent Rabatt eines Konzerns machen 600 Euro pro Jahr aus. „Das ist ein Anfang, aber bei Weitem nicht genug.“
„Lebensmittel müssen für alle leistbar sein“
Sollte der restliche Lebensmittelhandel nicht nachziehen, werde sich die SPÖ in der Regierung für Markteingriffe einsetzen, um die Teuerung zu stoppen, kündigt Seltenheim an. „Wir haben gezeigt: Es braucht politischen Druck, damit sich etwas bewegt.“ Die SPÖ schlägt zudem eine Preiskommission, die Preise unter bestimmten Bedingungen festsetzen kann, und die Festlegung maximaler Margen der Produzenten vor. „Lebensmittel sind kein Luxusgut – sie müssen für alle leistbar sein“, so der Bundesgeschäftsführer.
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