Drohnensichtungen

Premier: „Bisher schwerster Anschlag“ auf Dänemark

Außenpolitik
23.09.2025 11:26

Drohnensichtungen haben am Montagabend zu einer stundenlangen Sperre des Flughafens von Kopenhagen geführt. Noch ist die Herkunft der Flugobjekte nicht bekannt, die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen spricht aber schon von dem „bisher schwersten Anschlag auf kritische Infrastruktur“ des Landes.

„Wir schließen natürlich keine Option aus, wer dahintersteckt“, schränkte Frederiksen am Dienstag ein. Es sei aber klar, dass dies mit den Entwicklungen übereinstimme, die man in jüngster Zeit bei anderen Drohnenangriffen, Luftraumverletzungen und Hackerangriffen auf europäische Flughäfen habe beobachten können. Ohne Russland namentlich zu erwähnen, schwang hierbei ein leiser Verdacht allerdings mit.

Der Flughafen in Kopenhagen war stundenlang gesperrt.
Der Flughafen in Kopenhagen war stundenlang gesperrt.(Bild: EPA/STEVEN KNAP)
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen unterstreicht: „Wir schließen keine Option aus, ...
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen unterstreicht: „Wir schließen keine Option aus, wer hinter dem Anschlag steht.“(Bild: AFP/EMIL HELMS)

Polizei: Keine konkrete Gefahr für Menschen
Die Drohnen, die den Kopenhagener Flughafen lahmgelegt haben, wurden nach Einschätzung der dänischen Polizei von einem versierten Piloten gesteuert. Chefermittler Jens Jespersen sagte bei einer Pressekonferenz, mit Blick auf die Anzahl und Größe der Drohnen sowie den Zeitpunkt des Vorfalls gehe man davon aus, dass es sich um einen „fähigen Akteur“ gehandelt habe. Auf die Frage, inwieweit Russland seine Hände im Spiel haben könnte, antwortete er: „Dazu kann ich nichts sagen. Ich weiß es einfach nicht.“ Eine konkrete Gefahrensituation für Menschen habe es nicht gegeben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor einen solchen Zusammenhang angedeutet. „Besondere Aufmerksamkeit haben wir den Verletzungen des Luftraums von NATO-Mitgliedstaaten durch Russland gewidmet, insbesondere am 22. September in Kopenhagen“, berichtete er über ein Gespräch mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, in New York. „Wenn es keine entschlossene Reaktion der verbündeten Staaten und Institutionen auf aggressive Provokationen gibt, wird Russland diese fortsetzen“, schrieb Selenskyj auf Telegram.

Moskau: „Grundlose Anschuldigungen“
Der Kreml wies den Verdacht auf eine Verwicklung Russlands in den Drohnenvorfall zurück. „Wenn man jedes Mal grundlose Anschuldigungen vorbringt, führt dies ehrlich gesagt dazu, dass solche Aussagen nicht mehr beachtet werden“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Wer ernsthaft und verantwortungsvoll sein wolle, dürfe nicht immer mit solchen Vorwürfen um sich werfen, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Zusammenhang zwischen Sichtungen in Oslo und Kopenhagen?
In der Nacht waren auch am Flughafen in Oslo zwei Drohnen gesichtet worden, wie der norwegische Sender NRK berichtete. Unter Berufung auf den Betreiber Avinor hieß es, sowohl der Flughafen als auch der Luftraum über Oslo seien gesperrt. Ankommende Flüge würden laut einer Flughafensprecherin umgeleitet. Die Sperre dauerte drei Stunden. Die Behörden in Dänemark und Norwegen wollten prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gibt.

Die norwegische Justizministerin Astri Aas-Hansan sagte, dass die Behörden die Berichte sehr ernst nähmen. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass die Sichtungen in Oslo mit Vorfällen in anderen Ländern zusammenhingen, fügte sie nach Angaben der norwegischen Nachrichtenagentur NTB hinzu.

Drohnenvorfall in Oslo: Ehepaar aus Singapur festgenommen
Wegen eines Drohnenvorfalls in der Osloer Innenstadt wurde ein älteres Ehepaar aus Singapur festgenommen. Die Touristen hatten demnach eine Drohne über der historischen Festung Akershus in der Nähe eines Fährhafens fliegen lassen. Dort gibt es auch ein militärisch genutztes Gelände. Sie wurden wegen Verstoßes gegen das Luftfahrtgesetz angeklagt. Die Drohne sei beschlagnahmt worden. Der Vorfall spielte sich demnach am Montagabend ab. Die Polizei teilte mit, dass sie nicht von einem Zusammenhang mit der Drohnensichtung am Flughafen ausgehe.

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