Nach wiederholten Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Militärflugzeuge hat Polens Premier Donald Tusk am Montag unmissverständlich festgehalten: Sein Land wird resolut auf Verletzungen seines Luftraums reagieren.
Die Regierung sei bereit, die Entscheidung zu treffen, Flugobjekte abzuschießen, die in polnisches Territorium eindringen und eine Bedrohung darstellen könnten, sagte Tusk polnischen Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz in Sierakowice am Montag. Darüber gebe es keine Diskussion, fügte er hinzu.
In diesen Fällen Schussbefehl „zweimal überlegen“
Anders verhalte sich die Lage in weniger eindeutigen Situationen. Dann müsse man vorsichtiger vorgehen und zweimal überlegen, bevor man eine Entscheidung treffe, die zu einer ernsthaften Eskalation des Konflikts führen könnte, sagte Tusk. Der polnische Ministerpräsident verwies auf den Vorfall am Freitag, bei dem sich zwei russische Kampfjets im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee näherten, ohne die polnische Staatsgrenze zu verletzen.
Luftraumverletzungen durch Russland sorgten zuletzt für Unruhe unter den NATO-Verbündeten in Europa, immer wieder ist die Rede von Provokationen. So waren nach Angaben Estlands am Freitag drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten lang in den Luftraum eingedrungen. Die russische Luftwaffe hingegen bestritt ein Eindringen in estnischen Luftraum. Die drei MiG-31-Maschinen seien auf dem Weg von Nordwestrussland in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad über neutralen Gewässern der Ostsee geflogen. Der Flug sei in strikter Übereinstimmung mit den internationalen Regeln zur Nutzung des Luftraums erfolgt und die Flugzeuge seien nicht von der vereinbarten Route abgewichen.
Die estnischen Streitkräfte veröffentlichten auf der Kurznachrichtenplattform die Flugroute der russischen Jets:
In Polen abgeschossene Drohnen waren nicht bewaffnet
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine waren in der Nacht auf den 10. September eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der NATO geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere NATO-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Bisher wurden nach Angaben von Tusk in mehreren polnischen Gebieten im Osten und im Zentrum des Landes die Fragmente von 18 Drohnen gefunden. Keine davon sei bisher als bewaffnet oder gefährlich eingestuft worden.
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