Familie, Ausbildung
Kirk-Attentat: Das wissen wir über Verdächtigen
Nach dem tödlichen Attentat auf den ultrarechten US-Aktivisten und Podcaster Charlie Kirk haben die Behörden die Festnahme des mutmaßlichen Attentäters bekannt gegeben. Was bisher über den Verdächtigen bekannt ist:
Der Verdächtige
Der Festgenommene ist 22 Jahre alt, heißt Tyler Robinson und kommt aus dem Bundesstaat Utah, wo Kirk am Mittwoch auf einem Universitätscampus erschossen wurde. Ersten Erkenntnissen zufolge stammt der junge Mann aus einer Familie von Republikanern in der streng konservativen Stadt St. George rund 250 Kilometer südwestlich des Tatorts.
Nachbarn berichteten US-Medien, die Familie gehöre zur Glaubensgemeinschaft der Mormonen. Robinson war im dritten Lehrjahr einer Elektriker-Ausbildung, 2021 hatte er ein Semester an der Utah State University studiert.
Das Motiv
Utahs republikanischer Gouverneur Spencer Cox sagte bei einer Pressekonferenz, Tyler Robinson sei in den vergangenen Jahren „politischer geworden“. Ein Mitglied seiner Familie habe ausgesagt, dass er sich kritisch zum bevorstehenden Auftritt von Aktivist Kirk in Utah und dessen ultrarechten Ansichten geäußert habe. Der 22-Jährige war demnach als Wähler in Utah registriert, jedoch für keine bestimmte Partei.
Gouverneur Cox zufolge fanden Ermittler in der Nähe des Tatorts zwei unbenutzte Patronenhülsen mit antifaschistischen Parolen. In eine Patronenhülse waren demnach die Worte „Hey, Faschist! Fang!“ geritzt, auf der anderen stand „Bella Ciao“, offenbar in Anspielung auf die Hymne italienischer Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg. Weitere Patronen sollen mit Symbolen und Wörtern aus Online-Spielen markiert gewesen sein.
Die Festnahme
Nach dem Attentat in der Stadt Orem hatten die Behörden Aufnahmen von Überwachungskameras veröffentlicht, die einen jungen Mann mit Baseballkappe und dunkler Kleidung zeigen, und die Bevölkerung um Hinweise gebeten. Berichten zufolge konfrontierte Robinsons Vater seinen Sohn mit seiner Ähnlichkeit zu den Fahndungsbildern, woraufhin der 22-Jährige die Tat gestand.
Nach Angaben von Gouverneur Cox meldete sich ein Familienmitglied von Robinson am Donnerstagabend bei einem Freund der Familie. Dieser habe daraufhin die Polizei im Landkreis Washington darüber informiert, dass der junge Mann der Familie die Tat gestanden habe. Rund 33 Stunden nach dem Attentat wurde Robinson schließlich festgenommen.
Die Reaktionen
„Ich hoffe, er bekommt die Todesstrafe“, sagte Trump dem Sender Fox News über den mutmaßlichen Täter. Gegen Robinson wird wegen Mordverdachts ermittelt, Mord kann in Utah mit der Todesstrafe geahndet werden.
Vor der Festnahme von Tyler Robinson hatte der Präsident „radikale Linke“ für Kirks Tod verantwortlich gemacht und seinen erschossenen Unterstützer einen „Märtyrer“ genannt. In einem Interview mit Fox News bekräftigte er am Freitag: „Die Radikalen auf der linken Seite sind das Problem, und sie sind bösartig und schrecklich und politisch geschickt.“
Gouverneur Cox rief das Land dagegen zum Ende politisch motivierter Gewalt auf, die alle Seiten treffe. Wut sei keine politische Haltung, sagte er an junge Leute gerichtet. Das Attentat sei ein „Angriff auf das amerikanische Experiment“ und die Ideale der USA.
Kirks Witwe kündigte am Freitag in einer live im Internet übertragenen Ansprache an, die politische Arbeit ihres Mannes fortzuführen: „Das Weinen dieser Witwe wird in der ganzen Welt wie ein Schlachtruf widerhallen.“
Die Waffenfrage
In einem Gehölz nahe dem Tatort fanden Ermittler die mutmaßliche Tatwaffe, ein üblicherweise für die Jagd oder von Scharfschützen der Armee genutztes Gewehr.
Der Aktivist Kirk war ein Anhänger des Rechts auf Waffenbesitz, das im zweiten US-Verfassungszusatz festgelegt ist. Er hatte dazu gesagt, die USA müssten jährlich „einige Todesfälle durch Waffen in Kauf nehmen“, um die „von Gott gegebenen Rechte zu schützen“.
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