„Wir behmühen uns“

Iran: Neuer Krieg mit Israel „sehr wahrscheinlich“

Außenpolitik
05.09.2025 12:47

Der Iran hält nach Aussagen von Regierungsmitgliedern einen neuen Krieg mit Israel für wahrscheinlich. Man werde sich jedoch „bemühen“, dass es nicht dazu komme, erklärte Vizeaußenminister Said Khatibsadeh.

„Wir bemühen uns, dass die Region nicht in einen weiteren Krieg hineingezogen wird, aber die Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen Iran und dem zionistischen Regime (Israel, Anm.) ist sehr hoch“, sagte Khatibsadeh laut der iranischen Zeitung „Entekhab“ bei einem Besuch im Irak.

Israel fühlt sich durch Irans Atom- und Raketenprogramm bedroht
Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Einrichtungen des Atomprogramms bombardiert, darunter auch die unterirdische Anlage Fordo. Israels Regierung begründete das Vorgehen mit einer Bedrohung durch Irans Atom- und Raketenprogramm. Zahlreiche Juristen stuften den Krieg als völkerrechtswidrig ein.

Der iranische Außenminister Said Khatibsadeh
Der iranische Außenminister Said Khatibsadeh(Bild: APA/AFP)

Irans Streitkräfte griffen im Krieg ihrerseits Israel mit ballistischen Raketen an. Dabei kamen nach Angaben der Behörden mindestens 30 Menschen ums Leben. Israels Luftangriffe im Iran forderten über 1000 Todesopfer. Menschenrechtler übten Kritik an der Kriegsführung beider Seiten.

Auch Experten halten eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten für wahrscheinlich, da eine diplomatische Lösung im Streit um Irans Atomprogramm nicht absehbar ist. Der Westen wirft der Führung in Teheran vor, nach Atomwaffen zu streben – was der Iran bestreitet.

EU-Chefdiplomatin Kallas trifft überraschend Irans Außenminister
Unterdessen haben Deutschland, Frankreich und Großbritannien (E3) als Mitunterzeichner des Wiener Atomdeals von 2015 die Wiedereinführung von UNO-Sanktionen gegen den Iran in die Wege geleitet, um diplomatischen Druck auf Teheran zu erhöhen. Am Donnerstag trafen sich in dem Zusammenhang EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas und Irans Außenminister Abbas Araghchi in der katarischen Hauptstadt Doha. Ergebnisse wurden nicht bekannt.

Der Iran hatte sich im Wiener Atomabkommen verpflichtet, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Im Gegenzug sollten Sanktionen aufgehoben werden. In seiner ersten Amtszeit kündigte US-Präsident Donald Trump die Vereinbarung jedoch einseitig auf. Faktisch umgesetzt wird der Deal schon seit Jahren nicht mehr. Teheran betrachtet die Wiedereinführung der alten Sanktionen daher als illegitim.

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