Seit 15 Jahren versucht Österreich, über die Rot-Weiß-Rot-Karte hoch qualifizierte Zuwanderer von außerhalb der EU ins Land zu holen. Aktuell sind gerade einmal 12.643 Personen unter dieser Kategorie hierzulande aktiv. Überraschend: Chinesen sind recht deutlich vor Bosniern die stärkste Gruppe unter den Rot-Weiß-Rot-Karten-Besitzern.
Die 12.643 Personen mit Rot-Weiß-Rot-Karte bedeuten ein deutliches Plus gegenüber den Zahlen z.B. vor fünf Jahren. 2020 waren gerade 4514 Zuwanderer im Besitz einer Rot-Weiß-Rot-Karte, die kriteriengeleitet Fachkräfte nach Österreich bringen soll. Geht man noch einmal fünf Jahre zurück, waren es 1640.
Gut 2400 Chinesen mit Rot-Weiß-Rot-Karte
Dass Chinesen bei diesem Aufenthaltstitel eine relevante Rolle spielen, ist eine junge Entwicklung. 2020 lagen Bürger der Volksrepublik noch hinter jenen der USA auf Platz neun. Vor zwei Jahren war es sogar nur Rang zehn. Im Vorjahr rückten Chinesen dann mit 1710 Karten an die zweite Stelle vor. Nunmehr sind es schon 2443.
Insgesamt nimmt die Rot-Weiß-Rot-Karte unverändert einen untergeordneten Rang bei den Zuwanderungstiteln ein, die sich an Bürger außerhalb von EU und EWR richten – dies auch gegenüber der Rot-Weiß-Rot-Karte plus. Die richtet sich etwa an Familienangehörige von Rot-Weiß-Rot-Karte-Besitzern und bringt eine befristete Niederlassung bei unbeschränktem Arbeitsmarktzugang. Bei der Rot-Weiß-Rot-Karte muss man aktuell bei einem bestimmten Arbeitgeber beschäftigt sein. Das heißt, auch für Besitzer dieser Karte ist ein Umstieg auf die „Plus“-Karte nach zwei Jahren eine Option.
Mehr als 142.000 Personen mit Rot-Weiß-Rot-Karte plus
Die Rot-Weiß-Rote-Karte plus wird jedenfalls deutlich stärker in Anspruch genommen. Gut 142.000 Personen sind in ihrem Besitz. Türken, Serben und Bosnier sind jene Nationen, die besonders stark diesen Aufenthaltstitel nutzen.
Die mit Abstand meisten Aufenthaltstitel von Drittstaatsangehörigen werden über einen „Daueraufenthalt EU“ vergeben, nämlich mehr als 350.000. Erreichen kann man ihn, wenn man in den letzten fünf Jahren ununterbrochen tatsächlich in Österreich niedergelassen war und das Modul zwei der Integrationsvereinbarung erfüllt hat.
Bei dieser Gruppe liegen Serben vor Türken und Bosnier an der Spitze. Hinter Nordmazedoniern kommen Russen schon auf Platz fünf.
Türken, Serben und Bosnier statistisch voran
Zählt man nun alle Titel der Aufenthalts- und Niederlassungsstatistik zusammen (dazu kommt etwa noch die Blaue Karte der EU), waren es zuletzt 600.507. Eine knappe Mehrheit (301.000) der Berechtigungen gehören Frauen. Knapp 150.000 der Kartenbesitzer sind entweder unter 14 oder über 65. Knapp 20 Prozent der Karteninhaber sind aus der Türkei, gefolgt von Serben (fast 19 Prozent) und Bosniern (knapp 17 Prozent). Die weiteren Top-10-Plätze gehen an Russen, Kosovaren, Nordmazedonier, Chinesen, Ukrainer, Inder und Iraner. Vertreten sind dutzende Nationen bis hin zum Vatikan, der ebenso wie Andorra und San Marino einen Karten-Besitzer hat.
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