Ars Electronica Linz

Mariendom: KI-Walzer und Hymne in Gebärden

Oberösterreich
04.09.2025 16:00

Die Eröffnung des Linzer Medienfestivals Ars Electronica vor und im Mariendom war phantastisch: Ein vielfältiges Programm mit KI-Walzer, Europahymne in Gebärdensprache, Chor und heißen Trommelrhythmen begeisterte rund 5000 Musikfans. Einzige Kritik: Zeitweise zu viel Gedränge.

Das Linzer Ars Electronica Festival 2025 folgt heuer dem Thema „Panic: yes/no“. So fühlten sich auch so manche Besucher beim Opening, denn die Menschenmengen bei der Bühne vor dem Dom und im Mariendom waren teils recht dicht.

„Es lief dennoch alles friedlich ab“, heißt es auf die „Krone“-Anfrage vom Veranstalter Ars Electronica. Acht Security-Mitarbeiter, vier Infotrainer und rund 40 Leute des Ars Electronica Teams waren vor Ort. „Es gab keine Beschwerden!“

Publikum mit Handschuhen
Das Programm – eine insgesamt gelungene, einzigartige Vielfalt – war ebenfalls dicht gestaffelt, einiges wurde spontan umgestellt, was bei manchen für Verwirrung sorgte.

Nach einer lauten Einstimmung der ausdrucksstarken Sängerin Luca Malina folgte ein Crashkurs in Gebärdensprache. Sopranistin Erika Colon und der inklusive White Hand Chorus Nippon sangen und gebärdeten Beethovens „Ode an die Freude“, sängerische Unterstützung kam von der Company of Music, die Johannes Hiemetsberger leitete. Und das Publikum bekam weiße Handschuhe, durfte mitsingen und mitgebärden.

Mariendom Linz: Bruckner Orchester im Altarbereich, Eröffnung Ars Electronica
Mariendom Linz: Bruckner Orchester im Altarbereich, Eröffnung Ars Electronica(Bild: Florian Voggeneder)

Vorgeschmack auf Klangwolke
Weitere Highlights u.a.: Das Ensemble Motus stimmte den „Urban Pulse“ an, quasi als Teaser für die Klangwolke, übermorgen Samstag. Sie füllten das Zentrum der Kirche mit großen Trommeln und zeigten eindrucksvoll, was Rhythmus bedeutet: das Fließende, das Lebendige, das Bewegte!

KI komponierte Walzer
Das Bruckner Orchester, dirigiert von Ingmar Beck, steuerte die Fledermaus-Ouvertüre und ein Werk von Johann Strauss Sohn bei. Mit einer von Studenten und von einer KI komponierten „Walzersymphonie“ gratulierte man dem „Walzerkönig“ zum 200. Geburtstag.

Domorganist spielte auch mit
Weiters u.a.: Spannend und virtuos die Sounds der syrischen Multimediakünstlerin Lynn Mayya. Ihre „Warped Memories“ (verzerrte Erinnerungen) hinterließen auch etwas Beklemmendes. Wolfgang Kreuzhuber – ehemaliger Domorganist – spielte die Toccata in d-Moll von Johann Sebastian Bach und eine kühne Improvisation auf „seiner“ Rudigierorgel. Navid Navab warf seine kinetisch-elektronisch-akustische Wundermaschine an und spielte „Organism: In Turbulance“ dem wackeren, eisernen Kern der ZuhörerInnen vor.

Fazit: Keine „Panic“, wenn man die gewaltige digitale Weiterentwicklung im Musikbereich betrachtet, latente „Panic“, wenn Räume so überfüllt sind.

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