In aller Stärke. Na, das wir heute ein Auflauf in Washington! Seinen Gast Wladimir Putin, den russischen Kriegszaren, der vom internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen zur Verhaftung ausgeschrieben ist, empfing US-Präsident Donald Trump zwar auf amerikanischem Boden, er musste ihm aber nach Alaska entgegenkommen – in jenen US-Bundesstaat, den einst die Russen an die Amerikaner verkauft haben. Beim Treffen in Anchorage präsentierte sich Trump gegenüber dem Kriegsherrn aus Moskau von seine freundlichsten Seite, tätschelte dem Russen sogar das Händchen. Fast hatte man den Eindruck, Trump würde Putin aus der (sprichwörtlichen) Hand fressen. Heute tanzt nun Europa in aller Stärke im Weißen Haus an: Wolodimir Zelenskij, der Präsident der von Putin überfallenen Ukraine, wird sekundiert von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, NATO-Generalsekretär Rutte, dem deutschen Kanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron, Italiens Meloni, dem britischen Premier Starmer und Finnlands Präsident Stubb. Ob diese Sekundantentruppe Stärke wird zeigen können? Ob sie Trump so beeindrucken werden können wie Wladimir Putin? Da sind alle Zweifel angesagt.
In aller Schwäche. „Jetzt pilgern die Europäer zusammen mit Zelenskij zu Trump und versuchen, die mutmaßlichen Abmachungen zwischen Trump und Putin noch einmal aufzuschnüren“, schreibt heute Politologe und Russland-Insider Gerhard Mangott in der „Krone“. Die Europäer seien aber wohl zu schwach, um in der Begegnung mit Trump tatsächlich noch Abänderungen auszuverhandeln. Mangott: „Es wird wohl eher ein Verkündigungstreffen und kein Verhandlungstreffen.“ Der derzeitige Prozess zur Lösung des Krieges gegen die Ukraine gehe faktisch ohne europäische Gestaltungskraft voran, schreibt der Insider und sieht die Ursache dafür einerseits in der Geringschätzung Trumps gegenüber den Europäern, aber auch in der europäischen „Unfähigkeit, eine realistische eigenständige Verhandlungsinitiative auszuarbeiten“. In all ihrer Schwäche werden die Möchtegern-Starken aus Europa voraussichtlich ohne Erfolg aus den USA heimkehren. Ganz im Gegensatz zu Putin.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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