Das Linzer Familienunternehmen Stiglechner mit rund 140 Tankstellen und 640 Mitarbeitenden muss Insolvenz anmelden. Verhandlungen mit einem möglichen Investor und Banken sind gescheitert. Betroffen sind die Julius Stiglechner GmbH und die Stiglechner Tankstellen GmbH.
Bis zur allerletzten Sekunde wurde dem Vernehmen nach noch darum gerungen, einen Investor an Bord zu holen. Doch am Donnerstag haben sich die Hoffnungen des Linzer Familienunternehmens Stiglechner zerschlagen: „Nach sorgfältiger Prüfung musste festgestellt werden, dass eine Fortführung des Geschäftsbetriebs nicht mehr möglich ist“, heißt es gegenüber der „Krone“.
Das heißt: Der Betreiber von österreichweit 138 Tankstellen – rund 40 davon in Oberösterreich – steht vor der Pleite, wie die „OÖN“ zuerst berichteten. In den kommenden Tagen werden die Julius Stiglechner GmbH sowie die Stiglechner Tankstellen GmbH Insolvenz anmelden. Die 640 betroffenen Mitarbeiter wurden bereits informiert.
Vier Tankstellen-Marken
Stiglechner betreibt die Eigenmarke iQ sowie Shell-, Eni- und bp-Tankstellen. Die Misere hat sich in den Vorjahren Stück für Stück aufgebaut: „Durch die Auswirkungen der Corona-Krise kam es zu starken Absatzeinbrüchen, zusätzlich erfolgten mit der hohen Inflation und dem Ölpreisverfall unvorhergesehene Preissteigerungen“, heißt es vom Unternehmen. Gepaart mit Investitionen habe das zu hohen Verlusten geführt. Die Julius Stiglechner GmbH dürfte 2023 ein Minus von 20,7 Millionen Euro und im Vorjahr einen Verlust von 9,3 Millionen Euro geschrieben haben.
Restrukturierung scheiterte
Bereits seit 2024 – Martin Roy kam neben Elsa Dutzler-Stiglechner als Sanierer in die Geschäftsführung – ist ein mit den Banken abgestimmter Restrukturierungsprozess gelaufen, der letztendlich scheiterte.
Ob das Unternehmen vom Insolvenzverwalter vorübergehend fortgeführt wird und wie es für die 640 Beschäftigten weitergeht, wird erst das Insolvenzverfahren in den kommenden Tagen zeigen.
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